Yhale Love Stories - Sarah - Lea Weiss


Autor/in: Lea Weiss

Verlag: Selfpublish

Genre: Roman, Liebesroman

Seiten: 265

Reihe: Yhale Love Stories - Band 1

Preis: Taschenbuch - 9.99€; eBook - 0.99€


Klappentext:

Mit nichts als ihrer Kleidung am Körper landet Sarah in dem kleinen Nest Yhale in Kanada. Sie findet Unterschlupf auf einer Pferderanch - schlimmer kann es gar nicht kommen, denn Sarah hat panische Angst vor Pferden. Aber ihr bleibt keine andere Wahl, wenn sie nicht auf der Straße übernachten will.

Damit nicht genug. Ihr neuer Boss Chase ist ein Ekel, wie es im Buche steht. Wenn er nur nicht diese Anziehung auf sie ausüben würde ...

Hinter der mürrischen Fassade verbirgt er jedoch ein dunkles Geheimnis. Und auch Sarah kämpft mit den Dämonen ihrer Vergangenheit.


Meine Meinung:

Sarah flieht vor ihrer Vergangenheit in das beschauliche kleine Örtchen Yhale in Kanada - weit weg von ihrer Heimat Miama. Sie hat Glück und findet bei den Geschwistern Sophie und Chase Grand Unterschlupf und Arbeit, sodass sie die Dämonen der Vergangenheit teilweise ruhen lassen kann. Denn sie soll ab sofort auf der Pferderanch der Grands aushelfen, obwohl sie doch panische Angst vor Pferden hat.

Für ein bisschen Ablenkung sorgt Chase, welcher ebenfalls mit einer schweren Vergangenheit zu kämpfen hat und eigentlich niemanden an sich heran lassen will. Doch Sarahs Ankunft stellt so manches auf den Kopf...

 

Sarahs Geschichte hat mich gleich gelockt, als ich zum ersten Mal von ihr gehört habe, da sie sich in Kanada abspielt und dies eine willkommene Abwechslung für mich war. Und man beginnt auch direkt damit, dass Sarah in Yhale ankommt und sich nun die Frage stellt, wie es weitergehen soll. Sie hat fast kein Geld mehr, keinen Platz für die Nacht und ihr dünnes Kleid ist wahrlich auch nicht dafür gemacht, im verregnten, kalten Yhale als passendes Outfit zu dienen.

Yhale ist keine besonders große Ortschaft und deshalb wird ihr auch schnell klar, dass die Chancen für einen Übernachtungsplatz eher gering sind. Daher ist sie froh, als sie auf der Pferderanch einen Platz für die Nacht findet.

Und genau dann trifft man auch zum ersten Mal Chase und ich war direkt angetan von ihm, auch wenn er zunächst etwas mürrisch und voreingenommen ist, aber er wurde als Holzfällertyp / Cowboy beschrieben. Genau das hat mir so gut gefallen, da ihn das als naturliebenden Kerl auszeichnet und er auch weiß, wie man anpackt und nicht nur große Reden schwingt.

 

So wie Lea Weiss das Setting beschrieben hat, hat es gleich Fernweh in mir geweckt. Ich würde am liebsten dorthin fahren und selbst mit Sarah, Sophie und Chase auf der Ranch arbeiten, ausreiten und die unberührte, grandiose Natur Kanadas entdecken.

Der Schreibstil hat mir daher sehr sehr gut gefallen. Es wurde nichts unnötig ausgeschmückt, die Charaktere hatten eine wundervolle Tiefe und ich habe mich wohlgefühlt, als ich das Buch gelesen habe. Ich konnte es auch nur schwer aus der Hand legen, wollte zunächst wissen, wie es weitergeht, was vor allem Chase' Geheimnis ist, da ich Sarahs schon ein wenig erahnen konnte. Es gab also auch genügend Spannung, durch die ich die Geschichte nur so inhaliert habe und völlig war, nachdem ich die letzten Worte gelesen hatte.

 

Besonders gut an den Charakteren hat mir gefallen, dass sie zwar ihre Probleme und Dämonen hatten, aber das nicht so stark in den Vordergrund gedrängt wurde. Sie haben es nicht heraushängen lassen, sich auf jeder zweiten Seite beklagt oder ihr Leben komplett davon bestimmen lassen. Sie haben versucht nach vorne zu sehen.

Sarah hat dabei eine wirklich authentische Entwicklung durchgemacht. Ihre Angst vor Pferden hat sie nicht innerhalb eines oder zwei Kapitel abgelegt und auch am Ende hatte sie immer noch damit zu kämpfen gehabt, aber sowas erledigt sich eigentlich auch nicht innerhalb von zwei Wochen. So etwas braucht seine Zeit und die hat sie sich auch genommen. Ich fand Sarahs andere Charaktereigenschaften ebenso toll. Ich mochte es, dass sie sich nicht über die Arbeit beklagt und über sehr viele Dinge vorher nachgedacht hat. Auch wenn sie dadurch weniger spontan und impulsiv ist, hat es doch von einer gewissen Reife gezeugt, nicht gleich loszurennen und das erste Gehalt sofort auszugeben. Ich hatte zwar am Anfang gedacht, sie erst 21 oder 22 ist - aufgrund des Aussehens - doch mit diesem erwachsenen Verhalten hat sie sehr deutlich gezeigt, dass schon 25 ist. Sie hätte zwar meiner Meinung nach etwas selbstbewusster sein können, gerade was das Thema Essen kochen angeht, aber sie hatte ihren Charme und ihre Liebenswürdigkeit ist einfach so toll gewesen.

 

Chase' Emtwicklung hätte ich sehr gerne auch aus seiner Perspektive verfolgt. Da die Geschichte nämlich nur aus Sarahs Sicht in der Ich-Perspektive geschrieben wurde, hat man zwar seine Entwicklung mitbekommen, aber sie war nicht so tiefgreifend wie Sarahs. Gerade als ich dann wusste, was Chase plagt, hätte ich mir gerne ein Bild von seinen Gedanken macht und wie genau er die Dinge sieht, die ein paar Jahre zuvor passiert sind. Chase' Alter kann ich nicht genau bestimmen, aber ich gehe davon aus, dass er älter ist als Sarah.

Am Anfang konnte ich Chase nicht so ganz greifen, da er nur sehr selten vorkam. Allerdings hat mich auch genau das sehr neugierig auf ihn gemacht. Mit der Zeit entstand aber ein immer klareres Bild von ihm und ich konnte ihn besser einordnen. Chase ist kein Badboy - weder ein klassischer, noch überhaupt einer. Er ist einfach nur ein Mann, der seelisch viel mit sich herumträgt und niemanden - nicht einmal seine Schwester - an sich heranlässt. Er kämpft alleine mit den Dämonen, aber er merkt auch, dass er sich gegen Sarahs liebenswürdige und helfende Art einfach nicht wehren kann. Ich fand es großartig, dass er nur nach außen den harten Kerl gespielt und innen doch einen sehr sehr weichen Kern besaß.

 

Zudem gab es in diesem Buch sehr wenig Drama, wodurch ich mich bis zum Ende ein bisschen entspannt hatte und eigentlich dachte, dass Ende würde etwas sanfter von sich gehen. Doch so kam es nicht. Das Ende hat den Spannungsbogen noch einmal kurz erhöht, vor allem dadurch WIE es gestaltet wurde. Ich habe mitgefiebert und gebangt und einfach nur das Beste gehofft. An dieser Stelle fand ich die Wahl der Erzählersichtweise richtig gut. Man wusste nie genau, was als Nächstes passiert, wirklich spannend.

Ebenso gut hat mir auch der gespielte Handlungszeitraum gefallen, welcher sich über mehrere Wochen bis hin zu ein paar Monaten erstreckt. Dadurch wurden die Gefühle zwischen Chase und Sarah authentischer, echter.

 

Fazit: Der erste Band der "Yhale Love Stories" Reihe ist eine schöne und süße Geschichte für zwischendurch. Leider hat mir das gewisse Etwas noch gefehlt, aber ich freue mich jetzt schon sehr auf Band 2, da ich sehr neugierig auf Sophie geworden bin und mich frage, was ihre Geschichte ist. Das Süßeste in diesem Buch waren allerdings Tick, Trick und Track, die Hunde der Grands.

Bewertung: