Klappentext:

Grey hatte Spuren in meinem Herzen hinterlassen. Und ich hoffe so sehr, dass ich auch welche in seinem hinterlassen habe

Als ich meinen neuen Job als Nanny einer reichen Familie antrat, ahnte ich nicht, dass es Greysons Kinder waren, die ich betreuen würde. Und auch nicht, dass aus dem Junge, den ich einmal geliebt hatte, ein Mann geworden ist - ein eiskalter, einsamer, unnahbarer Mann. Greys Lachen ist verschwunden. Alles an ihm ist in Schmerz versunken. Doch ab und zu erkenne ich noch den Jungen von damals in seinen sturmgrauen Augen - und ich weiß, dass es sich um ihn zu kämpfen lohnt.

Meine Meinung:

Als Grey und Ellie sich zum ersten Mal begegnen, denken sie gar nicht daran, Freunde zu werden. Und doch geschieht es! Grey weckt Gefühle in Ellie, steht ihr zur Seite und andersrum ist es genauso, doch dann trennt das Leben sie und sie verlieren sich aus den Augen. Sechzehn Jahre später stehen sie wieder zufällig gegenüber, als Grey eine Nanny für seine Kinder sucht. Doch Grey ist nicht mehr der Junge von früher und auch Ellie kämpft mit ihren Dämonen. Können sie es schaffen, wieder zueinander zu finden oder sind sie doch nicht füreinander bestimmt?

Brittainy C. Cherry ist einfach eine Göttin, was Liebesromane angeht! Ihr Schreibstil ist umwerfend, ihre Charaktere der Wahnsinn und das Gefühl, was ich beim Lesen gespürt habe, geht mir unter die Haut. Ich bin durch die Seiten geflogen, konnte mich nicht satt lesen an Greys und Ellies Geschichte, wollte immer mehr. Da der Schreibstil so flüssig ist, konnte ich die Seiten nahezu verschlingen und mit den Charakteren mitfühlen, ohne zu unterbrechen. Der Schreibstil wäre also das Erste, in was ich mich in diesem Buch verliebt habe.

Dann wären da noch die Protagonisten, eine Konstellation, wie man sie ein bisschen auch schon aus anderen Büchern der Autorin kennt. Da wäre zunächst einmal das unbeliebte Mädchen - Eleanor Gable, die sich lieber in Bücher verkriecht, als auf eine Party zu gehen oder mit anderen Leuten zu reden. Und genau da hatte mich die Autorin. Ich konnte mich, was die sozialen Interaktionen angeht, so gut in Ellie hineinversetzen, da ich auch überall ein Buch mit hinnehme, um so wenig mit anderen reden zu müssen, wie nur möglich. Doch Ellie kann auch anders und als sie merkt, was für ein wundervoller Junge Grey eigentlich ist, ist sie aufgeschlossener, lässt sich mehr auf ihn ein.

Ich mag ihren Charakter sehr. Sie ist eine sanfte, liebevolle Seele, die das, was sie liebt, nicht kampflos aufgibt. Und sie ist sehr emotional, stellt das Wohl der Anderen über ihr eigenes und ein so herzensguter Mensch, dass alles, was ihr passiert, mir einfach so leidtut. Ich möchte Ellie in Watte packen, sie vor der Welt beschützen und ihr das zurückgeben, was sie ihren Mitmenschen gibt. Selbst, als andere sie in der Schüöe geärgert haben, hegt sie keine bösen Gedanken und genau das ist das Tolle an Ellie. Allerdings ist nicht jeder perfekt und so hat auch sie ihre Schwächen. Manchmal geht sie etwas zu forsch an Dinge ran, hat keine Geduld und wartet nicht auf den richtigen Moment. Einmal hatte ich auch das Gefühl, dass sie vorschnell aufgibt und ihr der Wille zum Kämpfen ausgegangen ist.

Ich finde es aber auch gut, dass sie ihrem Charakter all die Jahre über treu geblieben ist und an den Stellen, wo sie dazulernen musste, das auch getan hat. Die Bindung, die sie zu anderen Menschen aufbaut, ist stets sehr tiefgründig und egal, was auch passiert, sie versucht immer das Gute im Menschen zu sehen, ohne dabei zu naiv zu sein und das Schlechte nicht zu sehen. Ellie ist durchaus ein Charakter, mit dem ich gerne befreundet wäre.

Dann wäre da noch Grey mit den stumrgrauen Augen, die mit 33/34 wirklich sehr düster sind. Aber wer kann ihm das schon verübeln, nach allem, was ihm und seiner Familie widerfahren ist?

Greyson East kommt aus gutem Hause, hat dort jedoch nie die Liebe erfahren, wie Ellie in ihrem Zuhause. Und doch hat er ihr gezeigt, wie perfekt die Liebe zwischen zwei Menschen sein kann und wie gut sich so etwas anfühlt. Der Teenager-Grey ist einfach so süß. Er macht so liebevolle Dinge und hat dabei ein Lächeln auf den Lippen, wenn er mit Ellie zusammen ist. Alleine, dass er schon zu verstehen versucht, was Ellie an Büchern, im Speziellen Harry Potter, so spannend findet, ist einfach nur zum Dahinschmelzen. Mit 17 Jahren beweist Grey eine Reife, die man einfach nicht erwartet.

Über die Jahre hinweg ist er jedoch erwachsen geworden und musste feststellen, wie unfair das Leben ist. Es gab ein einscheidendes Erlebnis in seinem Leben und das hat ihn verändert. Als Ellie ihn wiedersieht, ist er hart, kalt und verkniffen. Da ist keine Spur mehr von dem süßen Jungen, der sie und den Leser verzaubert hat. Ich habe so sehr mit diesem Greyson mitgefühlt. Noch nie habe ich das für einen der Charaktere in Brittainy C Cherrys Büchern und mehr als einmal war ich den Tränen nahe, als beschrieben wurde, wie traurig Grey aussieht.

Darunter leiden aber nicht nur er und ich, auch seinne Töchter und das macht diese Geschichte noch einmal interessanter. Es gibt nicht mehr nur zwei Personen, die mit Grey und seiner Art zurechtkommen müssen, auch seine Kinder müssen das. So wird aus Grey gleichzeitig auch ein Vater, wie man ihn für sich selbst nicht wünscht, ein Vater, der sich nicht um seine Kinder kümmert und ihnen keine Liebe mehr schenkt. Das ist eine negative Eigenschaft von Grey, über die ich manchmal den Kopf schütteln musste. Er stößt einfach jeden von sich, alle, die ihm helfen wollen und das fand ich richtig schade. Klar, wäre die Geschichte dann niemals so lang gewesen und sie hätte schon viel früher geendet, aber gerade Grey müsste wissen, wie viel die Liebe der Eltern einem Kind bedeutet und dass er diese dann nicht weitergeben kann, ist traurig.

Umso mehr bewundere ich sein Umfeld, welches sich dennoch immer wieder bemüht, für ihn da zu sein und ihm eben das zu geben, was er nicht selbst mehr schenken kann - Liebe.

Das Buch ist in zwei Teile aufgespaltet: Teil 1 spielt im Jahr 2003 und Teil 2 2019. Ich habe den ersten Teil wirklich sehr geliebt, auch wenn mir hier schon das Herz gebrochen wurde und ich die ein oder andere Träne vergossen habe. Der zweite Teil ist für mich weniger intensiv und nicht ganz so spannend. Für mich stellt sich hier eigentlich nur die Frage, was genau vorgefallen ist und wieso Grey sich selbst die Schuld gibt. Dennoch mochte ich auch diesen Teil. Im wahren Leben würde es auch nicht so schnell von statten gehen, so braucht auch Grey seine Zeit, mit allem klar zu kommen und da es für alle eine ungewohnte Situation ist, ist es klar, dass hier mehr Zeit verstreicht. Dadurch entwickelt sich auch weniger Drama, und genau das mag ich. Ich finde die Geschichte realistisch und weil alle mit etwas zu Kämpfen haben, bleibt unnötiges Drama außen vor.

Der Fokus liegt auch ganz klar auf der Beziehung zwischen Ellie und Grey. Situationen, in denen auch andere Charaktere, bis auf die Kinder, vorkommen, gibt es, aber die dienen eher dazu, die Dinge zwischen den Protagonisten zu beschleunigen oder zu verlangsamen, oder auf die Geschichte von zwei anderen Charakteren aufmerksam zu machen. Das fehlt mir eventuell noch ein bisschen. Das andere Personen mit eingebunden werden und die Beiden auch mal was anderes machen, außer um sich herumzuschleichen und jeden Abend Zuhause zu hocken.

Ich hätte es auch toll gefunden, wenn man noch ein wenig mehr von Greys Arbeit erfahren würde. Auch die Beziehung zu seinen Eltern wird im zweiten Teil viel zu sehr vernachlässigt, obwohl es da doch einiges aufzubereiten gäbe.

Fazit: Das Ende des Buches ist klassisch Brittainy C Cherry, auch wenn es einen Part gab, den ich zu übertrieben fand und der eher unpassend war. Ansonsten war das Buch für ein absolutes Highlight. Mein Herz wurde auseinander gerissen, und wieder zusammengesetzt. Ich habe geweint, geliebt und gelacht und freue mich auf jedes weitere Buch, das der Feder der Autorin entspringt. Daher bekommt die Geschichte von Ellie und Grey 5 Sterne!

Bewertung:

Cover: 5/5

Charaktere: 5/5

Handlung/Story: 5/5

Erzählstil: 5/5

Gefühl: 5/5

Atmosphäre: 5/5