Autor/in: D.C. Odesza

Verlag: Selfpublish

Genre: Roman, Erotikroman

Seiten: 482

Reihe: Panama Reihe - Band 2

Preis: Paperback - 13.90€; eBook - 3.99€


Klappentext:

Panamastadt.

Ein Mädchen, das sich selbst nur LILITH nennt, will ihr Leben mit siebzehn Jahren beenden.
Doch plötzlich wird ihr eine schwarze Hand entgegengestreckt, um sie davon abzuhalten.
Sie geht den Deal ein, zu leben und wird Teil einer finsteren Organisation.
Bis sie das Glück verlässt und sie ihren Schatten, der ihr Schutzengel war, verliert.

Doch Jahre später sollen sich ihre Wege erneut kreuzen.
Lilith begegnet nicht nur ihrer Liebe wieder, sondern einem Mann,
der wie ein Geist Unheil, Verderben und Angst in Panama verbreitet.
Ein Mann mit einer Totenmaske, deren Gesicht niemand kennt.
ZERO!
Wer ist dieser unheilvolle Fremde? Jemand, den Lilith kennt?
Denn er will sie um jeden Preis für sich gewinnen,
während ihr Herz für jemand anderen schlägt.
Wer verbirgt sich hinter der Maske?
Ein Feind? Ein Rächer?
Oder doch ein Verbündeter?
Ihr werdet es niemals erraten …


Meine Meinung:

Es geht wieder nach Panama, dieses Mal aber mit Lilith und Iron. Lilith wollte mit 17 Jahren ihr Leben beenden und hätte es auch beinahe getan, wäre Iron nicht aufgetaucht. Er hat sie davon abgehalten und zwischen ihnen hat sich eine tiefere Verbindung entwickelt. Acht Jahre später stehen sich die Beiden wieder gegenüber - in einer Stadt, in der man nie weiß, wer dein Gegenüber wirklich ist.

 

Ich habe mich so sehr auf die Geschichte von Iron gefreut, einfach weil er so ein schwer einzuschätzender Charakter ist und ich schon in Teil 1 sehr neugierig auf ihn geworden bin. Zudem erfährt man auch noch ein bisschen was über Alessio, dessen Identität in diesem Band schon von Beginn an klar ist.

Der Einstieg in die Geschichte beginnt mit einem Blick in die Vergangenheit, als Lilith sich umbringen möchte und Iron sie davon abhält. Ich fand diese Szene so toll, da sie ausschlaggebend für das ganze Buch und auch super winzige Details ist. Ebenso war es toll, Iron als 25 jährigen kennenzulernen und ihn zu verstehen. Er ist so anders, als viele männliche Charaktere, die geheimnissvoll, reich und gut aussehenden sind. Er ist kein Arschloch. Eigentlich ist er sogar recht nett und würde auch alles für diejenigen tun, die er liebt. Auch wenn er dafür Menschen umbringen muss. Ich hatte auch nicht den Eindruck, dass er sowas macht, weil es ihm Freude bereitet. Er hat ein Gewissen und ist nicht skrupellos. Er tötet wirklich nur dann, wenn er es muss. Und genau das hat mir an ihm so sehr gefallen.

Lilith war für mich ebenfalls ein so wundervoller Charakter. Ich respektiere sie für die viele Arbeit, die sie leistet, nur um die Miete zaheln zu können. Ich bewundere sie dafür, wie sie das alles schafft, ohne durchzudrehen. Und auch für die Tatsache, dass sie ihr Leben nicht beendet und sich wieder aufgebaut hat. Ich mochte die Kapitel aus ihrer Sicht sehr, wollte mehr über sie erfahren und fand auch ihre Einstellung gegenüber Gewalt und Töten wunderbar. Und ich kann auch ihre Bewunderung für Iron und Motorräder verstehen. Iron ist ja auch einfach zum Anbeißen! Und genauso wie sie, dachte ich auch über Zero.

Und damit kommen wir auch schon zum dritten Protagonisten: Zero! Zero vertseckt sich hinter einer Maske, aber er scheint so anders zu sein, als Alessio. Ich bin mir noch nicht so sicher, ob ich ihn wirklich mag oder nicht. Teilweise kam er mir sehr arrogant vor und ich hätte ihn gerne geschlagen. In anderen Szenen war er dann aber auch wieder sehr einfühlsam und wollte nur das Beste für alle. Ich kann Zero einfach sehr schlecht in irgendeine Kategorie einordnen.

 

Das Setting war auch dieses Mal wieder grandios. Man ist in die gefährlicheren Gegenden Panamas eingetaucht, hat aber auch wieder die wunderschöne Natur kennegelernt. Auch hier bin ich mir immer sehr unsicher, ob das Setting in mir den Wunsch auslöst, dorthin zu reisen oder dem Ort für immer fernzubleiben. Dennoch passt die Geschichte wunderbar in die Umgebung.

 

Die Handlung an sich hat mir auch sehr sehr gut gefallen, auch wenn einige Stellen für mich etwas unlogisch waren und sie für mich einfach keinen Sinn ergaben. Ich war anfangs auch sehr verwirrt von Lilith Aktionen und ihren Gefühlen, doch als sie ihre Gedanken bezüglich Zero das erste Mal detailliert erläutert hat, wurde mir einiges klar. Die Auflösung des Ganzen war auch hier wieder mal sensationell und die Autorin konnte mich wunderbar in die Irre führen. Allerdings finde ich die Geheimniskrämerei seitens einer gewissen Person, der eine ganze schlimme Sache in dem Buch angeordnet hat und wirklich Null Vertrauen in Lilith besitzt, richtig anstrengend. Ich mochte den Charakter ja eigentlich zu Beginn des Buches, doch im Verlaufe der Handlung wurde er für mich zu einem riesigen Rätsel und ging mir damit auch sehr auf die Nerven. Er hat es zwar am Ende rausgerissen, doch so ganz mag ich ihn noch nicht so sehr.

 

Das, was mich auch an diesem Band wieder einmal fasziniert hat, war die Verletzlichkeit der Charaktere. Hier gibt es kein 'Ich bin so gut in meinem Job, keiner kann mir etwas anhaben'. In dieser Reihe werden die Charaktere auch tatsächlich wie Menschen behandelt. Sie können sich verletzen. Sie sind keine Supermenschen und haben ihre Schwächen. Genau das mochte ich daran.

Das eigentliche Ende hat mir ein Lächeln ins Gesicht gezaubert, es passte einfach perfekt zu Lilith und Iron und hat mich auch direkt neugierig auf den nächsten Teil gemacht. Im Gegensatz zu Teil 1, den man ja auch als Einzelband betrachten könnte, ist nach Band 2 klar, dass da noch was kommen muss.

Der Schreibstil von D.C. Odesza haut mich jedes Mal wieder aus den Socken, doch in diesem Buch war er etwas gedämpft. Ich musste mehrere Sätze oder Abschnitte doppelt lesen, um die vollständige Bedeutung dahinter zu erkennen. Es gab einige Fehler, die sich in den Text geschlichen haben, was meinen Lesefluss einfach extrem gestört hat. Ich musste das Buch sogar des Öfteren pausieren.

 

Fazit: Das Buch war einfach der Wahnsinn, dennoch hat mir das gewissen Etwas gefehlt. Dadurch, dass ich Zero auch nicht die ganze Zeit mochte, mein Lesefluss oft unterbrochen wurde und mir Iron ein bisschen zu wenig vorkam, ziehe ich einen Punkt ab. Es hat mich einfach nicht so sehr gecatcht, wie Band 1.

Bewertung: