Richer than Sin - Meghan March


Autor/in: Meghan March

Verlag: LYX

Genre: Roman, Liebesroman

Seiten: 302

Reihe: Richer than Sin Reihe - Band 1

Preis: Paperback - 12.90€; eBook - 9.99€


Klappentext:

Für Geschäftsmann Lincoln Riscoff steht das Familienunternehmen an erster Stelle. Aber seine Welt gerät ins Wanken, als er erfährt, dass Whitney Gable zurück in der Stadt ist. Augenblicklich holen ihn die Erinnerungen an ihre eine gemeinsame Nacht ein, die sein Leben für immer veränderte. Aber auch wenn das Verlangen, Whitney wiederzusehen, so stark ist wie nie zuvor, weiß Lincoln, dass er sich von ihr fernhalten muss: Denn Whitneys Familie ist seit Jahrhunderten mit seiner eigenen verfeindet. Und ein Riscoff und eine Gable dürfen niemals zusammen sein ...


Meine Meinung:

Die Familien von Licoln Riscoff und Whitney Gable sind schon viele Jahrzehnte verfeindet und so ist es ihnen nicht erlaubt, sich zu mögen. Geschweige denn miteinander intim zu werden. Und doch haben sie es getan und seitdem hat sich etwas für die Beiden verändert. Zehn Jahre später kehrt Whitney nach Gable zurück und prompt sind wieder die alten Gefühle für Lincoln da. Doch in zehn Jahren ist viel passiert und das kriegen die Zwei sehr schnell zu spüren.

 

"Richer than Sin" war der erste Roman, den ich von Meghan March gelesen habe und er hat mich schier überwältigt. Ich konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen, wollte immer wissen, wie es weitergeht. Ich war durchweg begeistert von der Handlung und den vielen kleinen Details. die sich währenddessen offenbart haben.

 

Die Geschichte wird in der Ich-Perspektive aus beiden Sichten erzählt. Das macht das Buch noch einmal zu etwas ganz Besonderem, da verschiedene Ereignisse aus unterschiedlichen Sichtweisen dargestellt werden. So bekommen die einzelnen Ereignisse gleich eine größere Bedeutung, da auch nur Situationen angesprochen werden, die für die Handlung interessant und wichtig sind. Dabei lernt man nicht nur Whitney und Lincoln besser kennen, sondern auch deren Familien und wie sehr die Beiden von diesen beeinflusst werden.

 

Das erste Kapitel aus Whitneys Sicht offenbart eine gebrochene Frau, die mit ihren zahlreichen Dämonen eigentlich nicht zurück nach Gable will. Da sie allerdings keine andere Möglichkeit hat, befindet sie sich mit 31 Jahren allerdings wieder in ihrer Heimatstadt. Ich habe mit Faszination, Schock und Freude Whitneys Vergangenheit und Gegenwart verfolgt. Schock darüber, was sie alles erleben musste. Faszination darüber, wie sie versucht, sich gegen ihre Familie zu wehren und ihren eigenen Weg zu finden. Freude habe ich vor allem dann verspürt, wenn sie mit Lincoln zusammen war. Er sieht in ihr einen anderen Menschen, als die ganze restliche Welt und ihre Familie. Ihre Familie hält immer zu ihr, weil das bei ihnen nunmal so ist. Aber bei Lincoln habe ich das Gefühl, dass er Whitney so sieht, wie sie wirklich ist. Bei ihm kann sie einfach nur sie selbst sein. Auch wenn das in der Vergangenheit mehr zutraf, als in der Gegenwart. Da muss sie nämlich erst einmal etwas auftauen und sie bei diesem Prozess zu begleiten, hat mir sehr gefallen.

Es gab aber eine Eigenschaft, die mich mit der Zeit genervt hat. Und das war ihre Unsicherheit. Ich kann verstehen, dass sie nach den ganzen Ereignissen nicht in freudiger Stimmung ist und sich für vieles die Schuld gibt, aber irgendwann muss auch sie einsehen, dass sie für viele Dinge nichts kann. Vor allem sollte sie so etwas dann einsehen, wenn andere Leute ihr das mehrfach sagen. Doch das hat Whitney ebenfalls Tiefe verliehen und solche Szenen kamen auch nicht allzu oft vor.

 

Lincoln Riscoff war für mich am Anfang schwer einzuschätzen. Ich hatte mit einem arroganten, reichen, verzogenem Kerl gerechnet, doch er ist komplett anders. Klar ist er von sich überzeugt und er weiß auch genau, was er will und wie er es bekommt, aber dennoch ist er freundlich und hat auch nur Interesse an dem Familienunternehmen. Er hegt keine bösen Absichten gegenüber der Familie Gable, dafür ist er auch viel zu beschäftigt. Er will nur Geld verdienen und irgendwann das Familiengeschäft übernehmen. Er hat sogar räumlichen Abstand von seiner Familie genommen, um nicht zu sehr von ihnen bedrängt zu werden.

Zudem werden seine Schwächen nicht erst am Ende kurz offenbart, sondern direkt zu Beginn, was mir Lincoln gleich viel symphatischer machte. Auch seine Kapitel habe ich sehr gerne gelesen, da sie nicht nur einen anderen Blickwinkel auf Whitney und die Familienfehde aufgezeigt haben. Sie haben auch verdeutlicht, dass man kein komplettes Arschloch sein muss, um erfolgreich zu sein. Zudem ist er ebenfalls älter, als ich dachte. Er ist 35, wodurch die Geschichte noch ein bisschen mehr Würze bekommt.

 

Nicht nur die Protagonisten haben es mir angetan, auch die Angehörigen und Freunde von Whitney und Lincoln haben mich fasziniert. Zum einen wäre da Cricket - Whitneys Cousine. Sie mochte ich auf Anhieb. Ihre lockere, witzige und schlagfertige Art hat mich in den Bann gezogen, genauso wie ihr nicht vorhandenes Talent zum Auto fahren. Sie ist eine Frau, mit der man Pferde stehlen könnte. Ihre Zwillingsschwester Karma dagegen ist mir auch jetzt noch sehr unsymphatisch, auch wenn ich die Vermutung hege, dass viel mehr hinter ihrem abweisenden Verhalten steckt, als sie sagt.

In Lincolns Familie konnte ich seine Mutter auf Anhieb nicht leiden. Sein Großvater dagegen hat in mir zwiegespaltene Gefühle ausgelöst. Er kann freundlich und nett sein, selbst wenn er nach außen hin das griesgrämige, alte Familienoberhaupt spielt und scheinbar niemanden an sich heranlässt. Lincolns bester Freund Hunter hat mir allerdings wieder ein Lächeln ins Gesicht gezaubert.

Aber genau diese Mischung der Charaktere macht die Geschichte aus und sorgt dafür, dass es nie langweilig wird.

 

Das Buch war nämlich von vorne bis hinten spannend, woran der grandiose Schreibstil der Autorin einiges dazu beiträgt. Die Kapitel endeten an sehr spannenden Stellen und selbst am Ende hat man noch keine Antwort auf viele wichtige Fragen erhalten. Der Cliffhanger am Ende sorgt ebenfalls dafür, dass ich mich sehr auf den zweiten Teil freue. Außerdem hat er mich sprachlos gemacht und ich würde wirklich sehr sehr gerne ein paar Antworten auf all die Fragen haben, die jetzt noch offen sind. Durch all diese Dinge ist man nur so durch die Seiten geflogen und konnte die Geschichte sehr schnell lesen.

 

Fazit: Ein spannender und aufregender Auftakt für die Reihe. Das Buch hat weniger Seiten als gedacht, doch auf diesen Seiten ist so viel Handlung, Spannung und Gefühl vorhanden, dass man die Seitenanzahl ganz schnell vergisst. Eine klare Leseempfehlung meinerseits!

Bewertung: