Redwood Dreams - Es beginnt mit einem Knistern - Kelly Moran


Autor/in: Kelly Moran

Verlag: Kyss

Genre: Roman, Liebesroman

Seiten: 300

Reihe: Redwood Dreams - Band 2

Preis: Paperback - 12.99€; eBook - 9.99€


Klappentext:

Parker Maloney ist der Sheriff der kleinen Stadt Redwood. Und er gehört zu den wenigen Singles des Ortes, die nicht Reißaus nehmen, wenn das sogenannte Drachentrio im Anmarsch ist – drei ältere Damen, die schamlos kuppeln. Er hätte nämlich gar nichts dagegen, verkuppelt zu werden – zumindest bis Maddie Freemont wieder in Redwood auftaucht, seine Erzfeindin aus Highschool-Zeiten. Sie ist die einzige, die ihn mit nur ein paar Worten aus der Fassung bringen kann. Er würde sie am liebsten erwürgen. Oder küssen. Egal, solange sie nur die Klappe hält …


Meine Meinung:

Ich beende die Redwood Reihe mit einem lachenden und einem weinenden Auge. "Es beginnt mit einem Knistern" ist der perfekte Abschluss dieser Reihe und es war sehr erfrischend, ein letztes Mal nach Redwood zu reisen.

 

In dieser Band verfolgen wir die Geschichte von Parker und Maddie, die sich bereits aus alten Highschool-Zeiten kennen. Seitdem sind allerdings über zehn Jahre ins Land gezogen und die Beiden haben sich aus den Augen verloren. Wie durch "Zufall" trifft Parker eines Tages wieder auf Maddie. Natürlich hat das Drachentrio mal wieder den Kuppler gespielt und das Treffen zwischen Parker und Maddie arrangiert. Daraufhin begegnen sich die Zwei immer öfter, wie durch Zufall.

 

Auch in dieser Geschichte gibt es wieder ein tiefergreifendes Thema, welches sich durch das ganze Buch zieht: Maddies Vater und ihr Ex-Verlobter haben den Einwohnern Redwoods Geld gestohlen und sind dafür im Gefängnis gelandet. Nun geben die Redwoodianer allerdings auch Maddie die Schuld und bestrafen sie mit Nichtachtung und Bosheiten. Obwohl sie gar nichts für die Sünden ihres Vaters kann und es auch nie Beweise für ihr Mitschukd gab.  Das Alles sorgt dafür, dass Maddie keine Wohnung findet, in einem Zelt leben muss, und nur Jobs bekommt, die abends und nachts ausführen darf und dabei auf jeglichen Kontakt mit anderen Leuten verzichten muss.

 

Dieses Verhalten der Einwohner Redwoods hat mich so sauer gemacht und mal wieder das Klischee des Herdendenkens bestätigt. Sobald einer eine vorgefestigte, vollkommen unbegründete Meinung hat, ziehen alle anderen hinterher. Und gerade in einer Kleinstadt, wo jeder jeden irgendwie kennt, macht so eine Meinung schnell die Runde. Es wurde auch nie hinterfragt, ob Maddie schuldig ist. Man hat es einfach angenommen. Selbst Jason hat das, der Protagonist aus Band 4. Ich dachte immer, er wäre ein netter Kerl, der nicht vorschnell urteilt, aber nein. Weit gefehlt. Er konnte sich allerdings wieder retten, indem er dann doch noch eingesehen hat, dass es völliger Blödsinn war, was er da von sich gegeben hat.

 

Parker hat mich in der Hinsicht allerdings überrascht. Er ist nie mit Vorurteilen Maddie gegenüber getreten und hat sie immer fair und gerecht behandelt. Er war selbst erstaunt über die ablehnende Haltung der Anderen Maddie gegenüber. Dabei hätten sie sie ja nur fragen brauchen und hätten schon gewusst, dass sie nie etwas von Machenschaften ihres Vaters wusste. So hat auch Parker sich mit ihr ausgeredet und die Streiche aus der Vergangenheit, die sie im des Öfteren gespielt hat, vergessen. Wobei man sagen muss, dass diese Streiche nie so dramatisch waren, wie er das immer geschildert hat. Sie waren Teenager, hatten mit ihren Hormonen zu kämpfen und Maddie hat für Parker geschwärmt. Also alles nur harmlose Neckereien. Immer wenn Parker auf die Streiche zu sprechen kam, war das alles also etwas überdramatisiert.

 

Ein weiterer Punkt, der mir nicht gefallen hat, war der Umschwung der Einwohner Redwoods von "Wir hassen Maddie" zu "Wir lieben Maddie". Das Ganze geschah innerhalb eines Tages und das kann einfach nicht sein. Seit Jahren denken die Menschen schlecht von Maddie und dann - Zack! - mögen sie sie. Da hätte ich mir sehr gerne mehr Zeit zwischen gewünscht. Vor allem da Jason, Parkers bester Freund, ja auch schon ein bisschen mehr Zeit für diesen Umschwung in seinem Denken brauchte.

 

Im Nachhinein wurmt es mich vielleicht auch ein bisschen, dass sich Parker einfach so in Maddies Leben einmischt und über ihren Kopf hinweg Dinge entscheidet, anstatt vorher mit ihr darüber zu reden. Das Paradebeispiel an dieser Stelle ist Maddies Wohnsituation. Als Parker herausfindet, dass sie in einem Zelt lebt, ist er zurecht schockiert. Aber er redet nicht mit ihr und versucht gemeinsam mit ihr eine Lösung zu finden, nein! Er sucht ihr einfach eine Wohnung - und im gleichen Atemzug auch noch eine Jobverbesserung - und denkt auch darüber nach, sie ungefragt bei sich wohnen zu lassen, sollte das mit der Wohnung nicht funktionieren. Selbst als Maddie dahinter kommt, dass die Wohnung auf seine Kosten geht und nicht etwa Harriets, ihre Chefin, Einfall war, ist sie nicht sauer auf ihn. Ich hätte da mit eindeutig mehr Widerstand von Maddies Seite aus gerechnet.

 

Abschließend kommen wir aber noch zu Maddie, die unbestrittene Heldin in der Geschichte. Sie hat meinen allergrößten Respekt verdient. Nach der Sache mit ihrem Vater hätte sie einfach woanders hingehen und von vorne anfangen können. Dort vielleicht sogar mit einer richtigen Wohnung. Stattdessen ist sie nach Redwood zurückgekehrt und hat es in kauf genommen, dass alles gemein zu ihr sind. Und das nur, damit sie den Leuten ihr Geld zurückzahlen kann. Jeden einzelnen Dollar. Das ist bemerkenswert. Vor allem, wenn man bedenkt, dass sie in einem Zelt lebt, auf jeglichen Luxus verzichtet und sich den Arsch abschuftet, um das Geld zu besorgen. Sie arbeitet an jedem einzelnen Tag der Woche, an manchen Tagen sogar in zwei verschiedenen Jobs.

Dabei hatte Maddie vor dem großen Knall absolut alles. Ihre Familie war reich und mit einem Mal hat sie gar nichts mehr. Sie ist von dem reichen, zickigen Mädchen zur armen, jungen Frau geworden. Obwohl sie in Highschool-Zeiten nur so zickig war, damit sich jeder um sie herum genauso schlecht fühlt, wie sie selbst. Ich bewundere Maddie dafür, dass sie die drei Jahre in einem Zelt gelebt hat und die Schulden zurückzahlen will, obwohl sie nie etwas mit dem Diebstahl des Geldes zu tun hatte.

 

Maddie und Parker sind ein gutes Team zusammen. Sie haben der Redwood Reihe einen wunderschönen Abschluss gegeben und auch wenn es für mich zu viel Handlung für zu wenig Seiten war und ich den ein oder anderen Kritikpunkt hatte, kann ich nicht umhin Maddie für ihre Leistung zu bewundern. Und Parker für seinen einzigartigen, freundlichen, offenen Charakter.

Bewertung: