Klappentext:

Siebzehn Jahre später steht Presley vor den Scherben ihres Lebens. Allein und mittellos muss sie mit ihren Söhnen nach Hause flüchten, in den Schoß der Familie. Ihre Überraschung ist groß, als sie dort auf Zach, ihre erste große Liebe, trifft. Der bereut noch heute, dass er sie damals verließ, und will sie zurück. Und er zieht alle Register.

Meine Meinung:

"Mein Herz in deinen Händen" hat mich zuerst mit dem Cover überzeugt, bevor ich einen Blick auf den Klappentext geworfen habe und mich danach ein bisschen in den Inhalt verliebt habe. Denn bei diesem Buch sind die Charaktere Mitte Dreißig und haben schon einiges im Leben durchgemacht.

Die Charaktere an sich haben mir gut gefallen. Von Presley hat man die meisten Hintergrundinformationen erfahren: Ihre Zeit auf dem College, wie sie Todd kennengelernt hat und wie ihr Leben bis zu dem Zeitpunkt seines Selbstmordes verlaufen ist. Bei den Kapiteln, die aus ihrer Sicht geschrieben waren, konnte man sich am Anfang richtig gut in sie hineinversetzen.

Zachs Hintergrund dagegen ist schon nicht mehr so detailliert. Man erfährt nur in Nebensätzen, dass er auf dem College war und dann nach Kalifornien gegangen ist, um Profibaseballer zu werden. Und zwangsläufig erfährt man auch, dass er schon fünf Jahre mit Felicia zusammen war, bevor Presley nach Hause gekommen ist. Doch der Zeitraum dazwischen ist unklar. Die Verletzung, die zu seinem Karriereende geführt hat, wirde nur kurz erwähnt und es wird nicht weiter ausgeführt, was passiert ist und wieso die Karriere danach zu Ende war.

Auch die Umstände, weshalb er wieder nach Bell Buckle gekommen ist, sind ziemlich schwammig. Es wird zwar gesagt, dass sein Vater einen Schlaganfall hatte, aber das erklärt noch nicht, wieso ausgerechnet Zach die Farm leitet und nicht Wyatt, seiner jüngerer Bruder.

Die Kinder von Presley, Logan und Cayden, spielen eine wichtige Rolle in der Geschichte. Immerhin müssen sie mit dem plötzlichen Tod ihres Vaters und dem neuen Leben in Bell Buckle zurechtkommen. Zu Beginn der Geschichte, als Zach noch keine Rolle spielt, werden die Kinder noch mit einbezogen und ihr Trauerprozess wird deutlich dargestellt. Doch nachdem Zach in ihr Leben getreten ist, wird alles wieder schwammiger um die zwei Kinder. Denn ab diesem Zeitpunkt dreht sich alles nur um Presley und Zach. Logan und Cayden kommen nur dann in einer Szene vor, wenn diese wichtig ist für die Entwicklung zwischen Zach und Presley. Und nur sehr selten fragt sich Presley, wie sich das Ganze auf ihre Söhne auswirkt.

Diesen Aspekt finde ich sehr schade, denn gerade das sie Kinder hat, macht die Geschichte interessanter und ist etwas anderes, als die üblichen Liebesromane.

Ab der Hälfte zieht sich die Story ein wenig und manche Szenen sind einfach zu viel. Zum Beispiel als Grace und Presley in die Bar gehen und dort auf Zach und Felicia treffen. In der ganzen Szene reden Zach und Presley draußen vor der Bar, dann macht Presley Zach eifersüchtig, als sie mit einem fremden Mann tanzt. und dann verschwindet auch noch Cayden und plötzlich ist Presley wieder nüchtern. Das sind zu viele Eindrücke auf einmal.

Die Gespräche zwischen den Protagonisten sind manchmal auch sehr ermüdend und oftmals bekomme ich das Gefühl, dass die Zwei aneinander vorbeireden und am Ende doch nichts gesagt wurde.

Das macht die Geschichte für mich kaputt, obwohl sie so gut anfing. Desweiteren hätte man sie auch um ein paar Seiten kürzen können, sodass sie sich nicht ganz so zieht.

Fazit: Ich hatte die Hoffnung, dass diese Geschichte keine 0815 Liebesgeschichte ist, und der Anfang war wirklich vielversprechend. Doch zum Ende hin wurde es weniger interessant und ich hatte das Gefühl, dass die Charaktere wieder Anfang zwanzig waren und nicht Mitte Dreißig. Dennoch gebe ich den Folgebänden eine Chance, da dort die Geschichten weniger in die Tiefe zu gehen scheinen.

Bewertung: