Hot Client - Vi Keeland


Autor/in: Hot Client

Verlag: Goldmann

Genre: Roman, Liebesroman

Seiten: 400

Reihe: -

Preis: Paperback - 12.00€; eBook - 9.99€


Klappentext:

Layla ist eine junge, aufstrebende Anwältin bei einer großen New Yorker Kanzlei. Als sie beauftragt wird, einen neuen, schwerreichen Top-Klienten der Firma zu betreuen, kann sie ihr Glück kaum fassen. Wenn alles gut läuft, wird sie bestimmt endlich zur Partnerin ernannt. Doch dann betritt ihr neuer Mandant den Konferenzraum: Gray Westbrook. Gray Westbrook, den sie aus dem Gefängnis kennt, wo sie wegen eines Fehltritts Berufungsfälle betreuen musste. Gray Westbrook, der ihr das Herz gebrochen hat und den sie nie mehr wiedersehen wollte ...


Meine Meinung:

Layla hat sich gerade damit abgefunden, dass Gray und sie kein Paar sein können, als er plötzlich vor ihr steht und sie als Anwältin anheuern will. Für Gray ist allerdings klar, dass es bei einer rein geschäftlichen Beziehung nicht bleiben wird und so beginnt ein Spiel, bei dem Beide viel verlieren könnten.


Auf diese Geschichte von Vi Keeland war ich sehr gespannt, da ich schon viel Gutes gehört habe. Jedoch wurden diese Erwartungen nicht in der Art erfüllt, wie ich es mir vorgestellt hatte. Dafür war das Buch auf eine andere Art und Weise gut.

Beginnen würde ich gerne mit dem Schreibstil, der hier wirklich sehr sehr gut ist. Das Buch ließ sich sehr flüssig lesen. Ich bin zwar ein paar Mal über Textstellen gestolpert, aber das lag mehr an der deutschen Übersetzung, sowie an der Rechtschreibung und Grammatik. Ansonsten hat mir die Detailiertheit der Autorin und die Art und Weise, wie sie mit bestimmten Themen umgegangen ist, sehr gefallen. Ihre Charaktergestaltung und der Humor in der Geschichte haben mir ebenfalls sehr zugesagt.


Layla ist die weibliche Protagonistin, die sich als taffe, witzige, junge Anwältin herausstellte. Sie lässt sich nicht so leicht unterkriegen, war teilweise aber auch ein wenig naiv. Gerade wenn man bedenkt, dass sie vieles einfach hinnimmt und anstatt nachzufragen, reißaus nimmt. Dadurch kann man dem Buch zwar mehr Seiten aufzwingen, jedoch bezweifle ich, dass man so im wahren Leben wirklich handeln würde.

Am Anfang kriegt man auch noch ein bisschen was von ihrer Arbeit mit, doch mit der Zeit lässt es nach, als die Arbeit für die Zeit zwischen ihr und Gray nicht mehtr benötigt wird. Das fand ich etwas schade, da mich ihr Beruf schon sehr interessiert hat und dieser auch ein wenig erklären würde, was Gray eigentlich beruflich macht.

Auch die Beziehung zu ihrem Vater war für mich nicht präsent genug, da hätte ich mir mehr Intensität und überhaupt Szenen zwischen den Beiden gewünscht. Sie sagt zwar immer, dass die Beziehung zu ihrem Vater komisch ist, aber es gab nie ein Beispiel, wie er sie wirklich behandelt hat.

Allgemein lag mir der Fokus zu sehr auf den zwei Protagonisten und Ella. Andere Charaktere wurden zwar erwähnt und kamen teiweise auch drin vor, doch da hätte ich mir einfach ein bisschen mehr gewünscht.


So ging es mir auch bei Gray Westbrook. Er hat mich auf der einen Seite sehr überrascht. Ich hatte mit einem Macho und einem arroganten Mistkerl gerechnet, aber Gray ist komplett anders. Klar kann er manchmal arrogant sein, aber hauptsächlich ist er liebevoll, direkt und witzig. Er hängt nicht in der Vergangenheit fest, weiß was er will und setzt alles daran, das auch zu bekommen. Mir gefiel, dass er bei einem Streit nicht einfach dicht gemacht hat. Im Gegenteil, gerade dann wollte er bei Layla sein und alles wieder ins Lot bringen, selbst wenn das heißt, Layla erstmal Zeit zu geben, aber dennoch neben ihr am Abend einzuschlafen.

Ich fand es auch sehr interessant zu sehen, wie er mit den Problemen, die auf ihn zukamen, umgegangen ist. Gray wirkte dadurch deutlich erwachsener als Layla. Und ich muss zugeben, dass er durchaus ein "Hot Client" war. Aber nicht nur sein Aussehen konnte sich sehen lassen, auch sein Charakter hat mir gefallen.

Jedoch fand ich es schade, dass man von seinem Beruf nur ganz wenig mitbekommen hat. Es wurde nicht wirklich erklärt, was er macht und mit der Zeit wurde sein Beruf nur sporadisch erwähnt. Dabei klang seine Arbeit schon sehr interessant, besonders wenn man in Betracht zieht, dass ihn genau diese Arbeit ins Gefängnis gebracht hat. Die Zeit, die er im Gefägnis gesessen hat, wird auch nicht sehr oft erwähnt. Das ist auf der einen Seite toll, da er sich so mehr auf das Hier und Jetzt und die Zukunft konzentriert. Andererseits habe ich mich auch gefragt, was er aus der Sache gelernt hat, selbst bei der Tatsache, dass er unschuldig drei Jahre im Gefängnis saß.


Die Handlung an sich fand ich ganz okay. Sie war interessant, aber nicht weltbewegend und da Gray alles mit seiner lockeren und ehrlichen Art gehandhabt hat, haben sich viele Dinge auch gleich geklärt. Es war zwar etwas spannend, jedoch nicht die Art, die mich ans Buch gefesselt hat.

Ich hatte mich hier auch auf einen Erotikroman mit vielen sexuellen Szenen eingestellt, die erotisch und heiß sind. Die vorhandenen Sexszenen sind auch erotisch und heiß aber bis es überhaupt dazu kommt, vergeht viel Zeit und selbst dann gibt es nur vereinzelt solche Szenen. Dennoch wurden diese Szenen sehr sehr gut beschrieben. Auch die sexuelle Spannung, die sich zu Beginn aufgebaut hat, ist großartig. Dazu haben besonders die abrupten Kapitelenden am Anfang beigetragen. Wenn es dann mal interessant wurde, haben die Kapitel einfach geendet und so die Spannung nach oben getrieben.

Die Wendung in der Geschichte hat mir sehr gefallen. Sie hat die junge Beziehung auf die Probe gestellt, hätte meiner Meinung nach aber noch etwas warten können.


Die gespielte Zeit in der Geschichte beträgt mehrere Monate, was die Gefühle und die Beziehung realistischer erschienen ließ. Hier hätte es mir aber auch gefallen, wenn die gespielte Zeit kürzer gewesen wäre, da Gray und Layla ja schon eine gemeinsame Vergangenheit haben.

Das Ende des Buches kam für mich auch etwas abrupt. Wie gesagt, der Fokus lag mir zu sehr auf der Beziehung zwischen Gray und Layla. Hätte man den Fokus etwas verschoben und sich ein wenig mehr auch noch auf die anderen Figuren konzentriert, wäre das Ende nicht so plötzlich gekommen und hätte die Geschichte mehr abgerundet. Auch das was am Ende alles noch erzählt wurde, war für mich ein bisschen zu viel Information für ein Kapitel.


Fazit: Ich mochte die Geschichte mit ihren Wendungen sehr und auch die erwachsene Art ohne zu viel Drama. Jedoch war es für mich nichts herausragendes. Es wird allerdings nicht das letzte Buch der Autorin für mich sein, da mir gerade ihr Schreibstil und ihre Figuren sehr gefallen haben. Ich kann die Geschichte nur jedem empfehlen, der einen leichten Liebesroman mit feurigen Szenen und einer unerwarteten Wendung lesen möchte. Aufgrund der Kritikpunkte ziehe ich einen Punkt bei der Bewertung ab.


Bewertung:

Cover: 5/5

Charaktere: 4.5/5

Handlung/Story: 4/5

Erzählstil: 5/5

Gefühl: 4/5

Atmosphäre: 4/5