Hope Again - Mona Kasten


Autor/in: Mona Kasten

Verlag: LYX

Genre: Roman, New Adult

Seiten: 464

Reihe: Again - Band 4

Preis: Paperback - 12.90€; eBook - 9.99€


Klappentext:

Sie wollte sich niemals verlieben - doch seine Worte verändern alles

Everly Penn hatte nie vor, sich zu verlieben - schon gar nicht in ihren Dozenten. Doch Nolan Gates ist charmant, intelligent und sexy, und er ist der Einzige, bei dem Everly die dunklen Gedanken vergessen kann, die sie jede Nacht wachhalten. Je näher sie Nolan kennenlernt, desto intensiver wird die Verbindung zwischen ihnen - und desto mehr wünscht sich Everly, die unsichtbare Grenze, die sie voneinander trennt, zu überschreiten. Was sie nicht ahnt: Hinter Nolans lebensbejahender Art und seiner ansteckenden Begeisterung für Literatur verbirgt sich ein Geheimnis. Und dieses Geheimnis könnte ihre Liebe zerstören, bevor sie überhaupt begonnen hat ...


Meine Meinung:

Über zwei Jahre sind vergangen, nachdem Feel Again erschienen ist. Am 28.6.2019 war es dann endlich soweit und Hope Again ist endlich erschienen. In diesem Buch wird die Geschichte von Everly Penn und Nolan Gates erzählt, welchen wir als heißen Dozenten in Erinnerung haben. Nolan ist uns bereits aus den Büchern davor bekannt, und ich habe mich sehr gefreut, dass ich nun endlich seine Geschichte lesen konnte.

Leider wurde ich ein wenig enttäuscht, die Rückkehr nach Woodshill ist Mona Kasten, meiner Meinung nach, nicht ganz so gelungen, wie ich mir das vorgestellt hatte. Zumal ich durch den Klappentext gedacht hatte, dass Nolans Geheimnis tiefgründiger und düsterer ist, als es in Wirklichkeit ist.

 

Der Einstieg in die Geschichte hat mich ein bisschen verwirrt. Ich wusste zunächst nicht, in welcher Beziehung Everly und Dawn zueinander stehen, da es schon einige Jahre her war, dass ich mich Dawns Geschichte gewidmet hatte. Daher wusste ich nicht mehr, wer, wie und was. Aber ich habe schnell wieder in den Schreibstil und die Thematik hineingefunden.

An sich war mir die Geschichte aber zu lange, da einfach nichts passiert. Die große Wendung am Ende des Buches geschieht 80 Seiten vor Schluss, ich war ein wenig perplex, da danach ja üblicherweise nicht mehr viel passiert, außer der Versöhnung. Nun hatte ich die Hoffnung, dass die Autorin noch eine weitere Wendung mit einbringt, aber weit gefehlt. Wieder geschieht nichts, ganze 80 Seiten lang. Es ist somit ein wenig langatmig, nur eben nicht in der Hinsicht, dass man ewig und drei Tage an dem Buch liest.

Dafür ist der Schreibstil viel zu gut und flüssig. Ich bin nur so durch die Seiten geflogen und - schwupps - war ich am Ende angelangt. Die Handlung an sich ist langatmig., eintönig und verschenkt so viel Potential für eine gute Geschichte mit einer tiefgründigen Hintergrundstory.

 

Everlys Vergangenheit spricht das Thema der häuslichen Gewalt an, welches weiter verbreitet ist, als man denkt und daher vielleicht sogar ein bisschen helfen könnte. Doch genau an dieser Stelle wird Potential verschenkt. Anstatt sich mit dem Thema auseinanderzusetzen, wird es heruntergespielt und im Keim erstickt, bevor man überhaupt die Gelegenheit dazu bekommt, näheres darüber zu erfahren.

So hat zum Beispiel nicht nur Everly mit den Folgen zu kämpfen, auch ihre Mutter hat häusliche Gewalt erfahren und verhält sich erwachsener, als ihre Tochter es tut. Everly verhindert jeden Versuch von Außenstehenden mit ihr über das Thema zu reden und ihr zu helfen. Der Einzige, dem sie etwas anvertraut, ist Nolan und das ist auch nicht gerade viel, zumindest sind derartige Gespräche nicht sehr oft Bestandteil in "Hope Again".

Dass Everly ihre Vergangenheit einfach so auf einer halben Seite abhakt, ist sehr ungewöhnlich. Sie litt unter Schlafproblemen durch traumatische Erinnerungen an ihren Vater. Doch anstatt mit ihrer Mutter zu einer Selbsthilfegruppe zu gehen, macht sie sich lächerlich über ihre Mutter. Generell ist die Beziehung zwischen den Beiden ein bisschen komisch, sie reden kaum miteinander und bei Problemen zieht man die Methodik des Abhauens und Schweigens vor, zumindest Everly.

Ich wurde mit Everly nie so ganz warm, habe viele ihrer Ansichten nicht geteilt und bin auch bei der Geldfrage mit ihr uneins. Als ihre Mutter knapp bei Kasse ist, wird deutlich, dass Everlys Miete für ihre 2-Raum-Wohnung immer von ihrer Mutter kam. Nun ist Everly gezwungen einen Job zu suchen, um die Miete und Essen zu bezahlen. An dieser Stelle muss ich sagen, dass sie gerade so einen Job bei einem neu eröffneten Tattoostudio bekommt, der einzige Laden, der noch jemanden einstellt. Ich finde die Entscheidung an sich richtig, sich einen Job zu suchen und so ihre Mutter zu unterstützen. Aber ein weiterer Weg wäre auch gewesen, ins Wohnheim zu ziehen und so Miete zu sparen. Dann hätte sie ein bisschen mehr Zeit einen Job zu finden, müsste weniger arbeiten und könnte sich dann auch mehr Fächer in ihrem Studium belegen, um herauszufinden, was sie wirklich mit ihrem Studium anfangen möchte und was ihr Spaß macht.

 

In der Geschichte hat mir Nolans Perspektive weitesgehend gefehlt. Ich hätte mir mehr von seiner Hintergrundgeschichte von ihm gewünscht, damit man auch ganz genau weiß, was in ihm vorgeht. Kommen wir zu seinem "Geheimnis, dass die Lieben zwischen Everly und ihm zerstören könnte". Ja, das Geheimnis ist nicht sehr geheimnissvoll. Seine Freundin aus dem Studium hat sich das Leben genommen und seitdem trauert er um sie. Das ist kein wirkliches Geheimnis, welches die Beziehung zwischen den Protagonisten zerstören könnte. Im Klappentext wird das dramatisiert, zugespitzt und in der Geschichte wird es von Everlys Seite aus ebenfalls sehr dramatisiert.

 

Es gibt sehr viele unnötige Dramen, die sich vermeiden ließen, wenn sich Everly erwachsener verhalten würde. Leider ist ihr Charakter überaus klischeebehaftet. Sie ist eine junge Frau um die zwanzig, die sich unsterblich in ihren Dozenten verliebt und es nicht ertragen kann, dass er vor ihr schon eine andere geliebt hat. Dabei ist Nolan 28 Jahre alt und bringt nunmal schon etwas Lebenserfahrung in die Beziehung mit.

Und genau solche Charaktere wie Everly festigen in der Gesellschaft die Tatsache, dass man am College jung und naiv ist, dabei macht Everly nicht einmal richtige Collegeerfahrungen. Erst im dritten Semester geht sie zu einer Party, verbringt Zeit mit ihren Freunden und das mal nicht bei einem Filmeabend. Ich kenne auch Menschen, die lieber unter sich sind und sich sehr viel Zeit für ihr Studium nehmen, aber selbst diese Menschen gehen öfter raus und unternehmen mehr mit ihren Freunden, als Everly das tut.

 

Insgesamt fand ich die Geschichte sehr unrund. Nach so einer langen Pause habe ich mir ein besseres Comeback für die Again-Reihe gewünscht. Auch deshalb, weil die Reihe für mich nach dem dritten Band eigentlich abgeschlossen war. Vielleicht hatte ich zu hohe Ewartungen an das Buch, aber schlussendlich hat sich für mich gezeigt, dass sich die 12.90€ nicht gelohnt haben und mich die Geschichte maßlos enttäuscht hat. Dafür haben wir allerdings Blake kennengelernt, den Protagonisten des nächsten Buches und daran hege ich jetzt sehr hohe Erwartungen, da mir Blake unglaublich gut gefallen hat, und ich schon mehr Tiefe in seinem Charakter festgestellt habe, als ich bei Everly ausfindig machen konnte.

Ich bin gespannt, ob mich "Dream Again" von sich überzeugen kann, oder ob die Reihe von nun an immer weiter nachlässt.

Bewertung: