Forever Free - Kara Atkin


Autor/in: Kara Atkin

Verlag: Lyx

Genre: Roman, Liebesroman, New Adult

Seiten: 465

Reihe: Forver - Band 1

Preis: Paperback - 12.90€; eBook - 9.99€


Klappentext:

Ihr größter Traum war es, endlich frei zu sein. Niemals hätte sie gedacht, dass sie ihr Herz dabei verlieren würde

Raelyn Miller kann es kaum erwarten, ihr Studium in Kalifornien zu beginnen und weit weg von zu Hause noch einmal ganz von vorn anzufangen. Doch schnell stellt sie fest, dass es gar nicht so leicht ist, auf eigenen Beinen zu stehen und dass ihr altes Leben sie stärker im Griff hat, als sie dachte. Vor allem, als sie den geheimnisvollen Hunter kennenlernt, zu dem sie sich magisch hingezogen fühlt, obwohl er doch alles verkörpert, was Raelyn endlich hinter sich lassen wollte ...


Meine Meinung:

Raelyn Miller beginnt ihr Studium an der San Teresa University, die so weit von ihrer Mutter entfernt ist, wie es nur geht. Dort möchte sie von nun an auf eigenen Beinen stehen und endlich frei sein. Auf ihrem Weg lernt sie Hunter kennen, der schon bald tiefere Gefühle in ihr weckt, doch dann überrascht sie ihr altes Leben.

 

Der Einstieg in die Geschichte fiel mir sehr leicht, man lernt Raelyn und die Universität erst einmal kennen, bevor es mit der eigentlichen Handlung losgeht.

Raelyn gefällt mir als Charakter sehr sehr gut. Sie ist schüchtern und bleibt lieber für sich, doch merkt schnell, dass es so nicht weitergehen kann und sie etwas ändern muss. Und genau das macht sie und dafür bewundere ich sie. Sie sagt sowas nicht einfach nur, sie zieht es auch durch. Die Entwicklung, die sie dadurch im Laufe des Buches macht, hat es mir daher sehr angetan. Auch wenn die Entwicklung an sich noch nicht abgeschlossen ist, da man ein solch komplexes Thema nicht innerhalb eines Buches abarbeiten kann.

Hunter dagegen scheint ein ganz normaler Student mit viel Stress hinsichtlich der Uni zu sein. Er arbeitet an einem Musikalbum und hat eine Deadline, die ihm im Nacken sitzt. Dadurch ist er manchmal etwas mürrisch, müde und vielleicht sogar ruppig zu seinen Mitmenschen, doch das macht ihn auch symphatisch. Er ist ja schließlich auch nur ein Mensch. Bewundernswert ist daher, dass er dennoch Zeit für Raelyn findet, auch wenn er einmal eine Verabredung vergessen hat. Raelyn sorgt auch ein bisschen dafür, dass Hunter nicht nur in seinem Studio hockt, sondern auch mal raus kommt. Hunter an sich hat es mir sehr angetan. Ich war sofort von ihm begeistert und wollte unbedingt mehr über ihn wissen.

 

Die Geschichte wird sowohl aus Raelyns, als auch aus Hunters Sicht erzählt und ist in der Ich-Perspektive geschrieben. Dadurch hat man einen wunderbaren Einblick in deren Gedanken- und Gefühlswelt und versteht, wieso sie sich in bestimmten Situationen verhalten. Ich hätte mir manchmal etwas mehr Kapitel aus Hunters Sicht gewünscht, da er nur wenig Redeanteil hat. Ich fand es allerdings gut, dass die intime Szene zwischen Raelyn und ihm auch aus seiner Sicht erzählt wird und wie er dabei empfindet und was es für ihn bedeutet.

 

Der Schreibstil der Autorin ist sehr angenehm. Die Geschichte geht nur langsam voran, was ich allerdings ziemlich gut finde. Dadurch kommt nicht alles von jetzt auf gleich und es kann sich entwickeln, so wie es sein soll. Der Handlunszeitraum beträgt auch mehrere Monate, wodurch die Beziehung und die Probleme, mit denen die Protagonisten zu kämpfen haben, nur authentischer rüberkommen. So richtig Fahrt auf nimmt die Geschichte erst nach 100 Seiten, vorher lernt man eher den Unialltag von Raelyn kennen und bekommt mit, wie sie versucht ihr unangenehme oder unbekannte Situationen zu meistern.

 

Für mich war es ein sehr positiver Aspekt, dass es in dem Buch weniger Drama gibt. Dennoch hatten die Protagonisten ihr Päckchen zu tragen und mussten sich mit ihrer Vergangenheit auseinandersetzen. Genau dieser Punkt sorgte dann auch für den großen Krach am Ende des Buches, aber ich habe es hier verstanden, warum sie sich gestritten haben. Das spricht auch sehr für den Schreibstil der Autorin.

Positiv ist mir auch aufgefallen. dass die Freunde der Beiden eine höhere Rolle spielen und dafür sorgen, dass sie sich entwickeln. Die Szenen, in denen April, Kate und Trevor vorkamen, wirkten daher nicht so beklemmend und haben mir auch beim Lesen sehr viel Spaß gemacht. Sie haben mich neugierig auf deren Geschichten gemacht. Zudem sind es auch so unterschiedliche Charaktere und peppen die Geschichte richtig auf.

 

Ich muss auch sagen, dass ich den Anfang deshalb so gelungen fand, weil es mich sehr an meine eigene Anfangsstudienzeit erinnert hat. Es ist schwer an einem völlig fremden Ort Anschluss zu finden, wenn man ganz alleine dort ist. Ich habe mich an meine Anfangszeit erinnert und konnte genau nachvollziehen, wie es Raelyn so ganz alleine in San Teresa erging. Ich verstand ihren anfänglichen Fokus auf die Uni und den Gedanken, dass man bei absolut jeder Lehrveranstaltung dabei sein muss. Auch ich musste erst lernen, mir ein paar Freiheiten zu lassen und nicht alles so ernst zu sehen. Ich konnte mich zwar nicht so ganz mit ihrer Schüchternheit identifizieren, aber zu ihr hat es einfach sehr gepasst.

Auch Hunters Stress konnte ich verstehen. Den Zeitdruck und die Ansprüche an sich selbst, dass das Ergebniss perfekt ist.

 

Fazit: Ich habe diese Geschichte geliebt, nur wäre es für mich noch etwas besser gewesen, wenn man den Plotttwist und Hunters Geschichte ausführlicher behandelt hätte. Die Tatsachen, die am Ende rauskommen, haben sich ja langsam angebahnt, aber eine tiefergehende Betrachtung hätte ich mir sehr gewünscht. Außerdem fand ich Hunter in einer Szene sehr bestimmend, in der er Raelyn eine überaus wichtige Entscheidung abgenommen und sie nicht gefragt hat, ob es okay ist, was er vorhat. Deshalb gibt es einen halben Punkt Abzug.

Bewertung: