Broken Hope - Bis ich dich lieben kann - Vanessa Schöche


Autor/in: Vanessa Schöche

Verlag: Vajona

Genre: Roman, Liebesroman

Seiten: 520

Reihe: Band 1

Preis: Paperback - 13.90€; eBook - 5.90€


Klappentext:

Hope bedeutet Hoffnung.

Doche diese hat die junge Hope Green schon längst aufgegeben. Ihr Leben gleicht einem irreparablen Scherbenhaufen. Das Schicksal, das immer gnädig zu Hope war, schlug unerwartet eine andere Richtung ein und reißt sie damit in eine unergründliche Schlucht der Leere.

 

Die zerbrochene Hope fällt immer tiefer in die dunklen Schatten ihres Lebens, bis sie auf den einfühlsamen und verständnisvollen Liam trifft. Für ihn scheint die junge Frau, in deren Augen ein heftiger Sturm tobt, jedoch unnahbar. Dennoch versucht Liam alles, um Hope aus dieser Finsternis herauszuholen, die ihr den Weg zu einem wunderschönen Leben versperrt.

Unwissend, dass er ihr in diesem Moment schon so viel verbundener ist als sonst jemand.


Meine Meinung:

Die Geschichte von Hope Green ist einzigartig und hat mich bereits ab Seite 1 in den Bann gezogen. Der Klappentext lässt auf eine dramatische Vergangenheit schließen, die es ganz gewiss in sich hat. Auf den ersten 100 Seiten erfährt man, was genau Hope zustößt, denn die Geschichte setzt nicht etwa dann erst ein, wenn Hope auf Liam trifft, sondern schon viel eher. Das war am Anfang etwas verwirrend, weil es zunächst nicht nach einem Schicksalsschlag für Hope aussieht.

Umso schockierender ist es dann, als der Schicksalsschlag eintrifft, vollkommen unerwartet. Ich musste ein paarmal schlucken, als ich über die Worte gestolpert bin und es gar nicht richtig fassen konnte, was passiert ist. Ich habe wirklich mit vielen gerechnet, nur nicht damit, dass Hope auf einen Schlag ihr halbes Leben verliert.

 

Vanessa Schöches Scheibstil ist unglaublich toll. Ich habe die Worte verschlungen, bin durch die Seiten geflogen und konnte nicht mehr aufhören, die Geschichte zu lesen, so gefangen war ich von Hopes und Liams Geschichte. Dadurch fiel es mir unglaublich leicht, mich in Hope hineinzufühlen und ihre Beweggründe nachzuvollziehen. Ebenso verhält es sich bei Liams Gedankengang, der durch die Kapitel aus seiner Sicht ersichtlich wird.

 

In den meisten Liebesgeschichten geht es darum, dass die Charaktere nach einer Trennung wieder lieben lernen und jemand Neues finden, der dann auch meist ihr ganzes Leben lang an ihrer Seite bleibt. Das trifft auch auf Hope zu, doch bei ihr stellt sich die Frage, ab wann darf sie wieder lieben und ist das überhaupt erlaubt? Sie hat nicht nur einfach eine Trennung hinter sich, die ihre Welt in Scherben gelegt hat. Sie hat ihren Verlobten verloren und weiß nicht mehr wohin mit sich. Die Frage nach der angemessenen Trauerzeit spielt daher eine wichtige Rolle. So ist sie zum Beispiel in meinem Kopf aufgetaucht, doch die Autorin hat sich nicht mit dieser Frage aufgehalten.. Dieser Aspekt hat mir unglaublich gut gefallen, da sie einfach davon ausgeht, dass man nach einem solchen Verlust wieder lieben darf und allein das Herz darüber entscheidet, wann der richtige Zeitpunkt gekommen ist.

 

Hope lernt zudem, dass sie ihren verstorbenen Verlobten nie vergessen wird. Er wird immer einen Platz in ihrem Herzen haben, aber ihr Herz ist eben groß genug für eine zweite große Liebe, die das auch versteht. So steht Liam dem Verstorbenen näher, als man denkt. Am Anfang erfährt man davon nichts, doch sobald einmal ein paar Worte zu Liams Kindheit fällt, war mir sofort klar, in welche Richtung sich die Geschichte noch entwickeln wird.

Der Spannungsbogen in dem Buch verläuft flach, legt ein angenehmes Tempo vor und verstärkt die ruhige, liebevolle Atmosphäre der Geschichte. Es gibt gegen Ende keine dramatischen, vorübergehenden Trennungen, der Höhepunkt in der Geschichte wird dazu verwendet,um die Charaktere sich gegenseitig noch einmal näher zu kommen und sich richtig auszusprechen. Und das Ganze auf einer liebevollen Basis, bei der keiner angeschrien wird oder irgendwelche zornigen Vorwürfe fallen. Nein, sie verhalten sich wie normale Erwachsene und reden. Ein angenehmer Aspekt, der mir Hope und Liam noch symphatischer macht, als sie es ohnehin schon sind.

 

Von Anfang an war ich darauf gespannt, wie die Autorin die Sexszenen verarbeiten würde. Ehrlich gesagt mag ich es, dass sie nicht zu detailliert ausschmückt und mehr auf die Gefühle und Gedanken während des Aktes eingeht, als auf die körperliche Beschreibung des Ganzen. Das vermittelt mehr den Eindruck, dass sich die Protagonisten lieben, als man es in anderen Büchern sieht, wo der körperliche Akt mehr nach wildem Sex schreit, als "sich zu lieben".

Das körperliche Zusammenspiel zwischen Hope und Liam stand auch nie im Vordergrund und die Annäherungen zwischen den Beiden hatten auch nie etwas von erhitzter, flimmender, knisternder Luft, sondern gingen tiefer. Es war sanfter und hat doch zugleich ein bisschen Freude auf das, was kommt, gemacht. Mich hat es auch nicht überrascht, dass sie erst ziemlich spät miteinander geschlafen haben, wobei das erste Mal zwischen den Beiden nichts animalisches alá "Das Erste Mal schnell und dann nur noch sanft und liebevoll" hatte.

Es war eine ganz eigene Interpretation der Autorin von Liebe machen.

 

Das Süßeste an der Geschichte war eigentlich Barcley, wenn wir mal ehrlich sind. Tiere toppen einfach alles und verleihen den Charakteren mehr Reife, da sie mehr Verantwortung tragen und sich das deutlich in ihrem Verhalten auswirkt. Sonntags ausschlafen oder Samstags lange weg bleiben? Ist nicht drin, weil ein Hund zuhause wartet und vor die Tür muss. So verhielt es sich bei Broken Hope. Es wurde respektvoll mit dem Hund umgegangen und er war sogar sehr oft Teil einer Szene, es ging also nicht nur um Liam und Hope.

 

Ebenfalls positiv ist mir Ava aufgefallen. Die junge Frau nimmt kein Blatt vor den Mund und verurteilt eine Person nicht nach dem Aussehen. Für sie zählt der Charakter, genauso wie bei ihrem Bruder Liam, der in Hope die schönste Frau auf Erden sieht. Generell sind die Charaktere wunderbar ausgebaut. Sie werden detailliert beschrieben, haben charakterlich eine angenehme Tiefe und sind bereit, zu lernen. Sie scheuen vor neuen Erfahrungen nicht zurück und akzeptieren andere Menschen, so wie sie sind.

Die Nebengeschichte mit Isa und James, und die mit Hopes Vater, hat mich sehr neugierig gemacht. Das Augenmerk lag eben nicht nur auf Hope und Liam, auch ihre Freunde entwickeln sich weiter und immer, wenn sie erwähnt wurden, wirkte es nicht zwanghaft. Die Gespräche mit ihnen haben sich perfekt in die Szene integriert und dabei ging es dann einfach um alle, nicht nur um die Hauptprotagonisten.

 

Alles in Allem hat mir die Geschichte sehr gut gefallen. Es war mein erstes Werk der Autorin, doch mit ihrem Schreibstil und ihrer Erzählweise hat sie sich in mein Herz geschlichen und ich freue mich schon, mehr von ihr zu lesen.

Es sei gesagt, dass das Buch nicht hochspannend ist und vieles direkt zu Beginn klar wird, aber es ist ein Roman, der zeigt, dass alles gut wird.

Liams Reaktion auf bestimmte Dinge war mir vorher eigentlich schon klar, da er einfach ein herzensguter Mensch ist und Hope seit dem ersten Blick anschmachtet.

Bewertung: