Klappentext:

Was passiert mit dir, wenn der Mensch, der dich vollkommen gemacht hat, nicht mehr da ist? Und dann jemand auftaucht, der dir Hoffnung gibt? Hast du den Mut, es noch einmal zu versuchen?

Alice versucht nach dem Tod ihres Zwillingsbruders Paul verzweifelt, wieder zurück ins Leben zu finden. Gerade, als sie anfängt, kleine Dinge wieder genießen zu können, bekommt sie eine Nachricht von Sam. Sam - ihre erste Liebe, Pauls bester Freund und … weltberühmter Popstar.
Sam hat die Oberflächlichkeit der Musikindustrie satt. Seine Zeit als Boygroup-Star hätte ihn fast ruiniert. Er möchte ehrliche Songs machen, von seinem eigenen Leben erzählen. Aber hat er das überhaupt noch? Ein eigenes Leben?

Er macht sich auf die Suche nach seiner Vergangenheit. Und trifft auf Alice.
Als die beiden sich begegnen, merken sie, wie sehr sie einander brauchen. Doch Alice kann nicht vergessen, dass Sam ihr das Herz gebrochen und ihren Bruder im Stich gelassen hat. Einen erneuten Verlust würde sie nicht verkraften. Ist Alice bereit, Sam eine zweite Chance zu geben? Und damit zu riskieren, dass ihr Herz erneut zerbricht?

Meine Meinung:

Samuel Amberger hat es weit geschafft. Als gefeierter Megastar erobert er die Herzen und Bühnen der Welt. Doch eines ist ihm nicht gegönnt: Wahre Freundschaft. Er macht sich auf die Suche nach seinem ehemals besten Freund, muss jedoch feststellen, dass Paul nicht mehr lebt. Dafür findet er dessen Zwillingsschwester Alice Brunner, in die er vor so vielen Jahren unsterblich verliebt war. Hat ihr scheue Jugendliebe von damals eine zweite Chance oder ist es auch jetzt nicht der richtige Zeitpunkt für Beide?

Die Geschichte von Allie und Sam ist die Erste, die ich von der Autorin lesen durfte und ich bin schlichtweg begeistert davon. Der Schreibstil hat mich von Seite 1 an gefangen genommen und nicht mehr losgelassen. Ich habe mich in die Charaktere, das Setting und die komplette Atmosphäre verliebt und war traurig, als ich Allie und Sam gehen lassen musste.

Der Handlungsort ist ganz besonders in diesem Liebesroman, da sich die Geschichte nämlich in Berlin abspielt und man somit einen Ort hat, der weitaus bekannter und auch greifbarer ist, als andere riesige Metropolen auf der ganzen Welt. Ich hatte am Anfang ein paar Bedenken, da Berlin ein Ort ist, der nicht weit entfernt ist und daher vielleicht gar nicht zum Träumen einlädt. Die Autorin hat es aber geschafft, diese große Stadt in einen Ort voller Hoffnung, Liebe, Träumen und Leben zu Verwandeln. Vergessen ist der Großstadtlärm, der Trubel und die ein oder anderen Probleme. Sobald man die Sterne von Allies Wohnung aus betrachtet, ist all das vergessen und mann kann sich fallen lassen.

Der Anfang hat mir sehr sehr gut gefallen, da die Protagonisten noch nicht sofort aufeinandertreffen, sodass der Leser sie erst einmal in Ruhe kennenlernen kann. So erfährt man auch von den Problemen, die Sam mit seiner Umgebung hat und wie sehr die letzten Jahre an seinem Nervenkostüm gezerrt haben. Genau dadurch begibt er sich auf die Suche nach Allies Zwillingsbruder, seinem ehemals besten Freund. Jedoch muss er feststellen, dass Paul schon ein Jahr tot ist, weshalb er sich mit Allie verabredet, um alles zu erfahren. Da beginnt die Liebe zwischen ihnen erneut zu entflammen und wie durch ein Wunder findet Sam in Allie genau die Person, die er gebraucht hat, um seinem stressigen Alltag zu entfliehen und zu lernen, dass es da jemanden gibt, der sich um ihn sorgt.

Sam war mir auf den ersten Blick nicht ganz geheuer, doch je mehr man von ihm liest, desto leichter fiel es mir, mich in ihn hineinzuversetzen. Er ist eine sehr interessante Mischung aus dem Jungen von Nebenan, der sich in das Nachbarsmädchen verliebt hat, und einem Star, der manchmal nicht weiß, wohin mit seinem Geld. Es gab ein paar Situationen, in denen er erst mit seinem Kontostand und dann seinem Gehirn gedacht hat. Ansonsten war mir Samuel aber sehr sympathisch und definitiv der Typ Mann, in den man sich glatt selbst verlieben konnte. Egal, ob Star oder nicht. Die Autorin hat auch sehr viele Eindrücke seines Stardaseins festgehalten: Wie die Fans auf ihn reagieren, wie Proben ablaufen und sogar auch, wie erdrückend das Ganze sein kann. Man hat deutlich gemerkt, dass ihm etwas gefehlt hat und welche Schattenseiten das Starleben so hat.

Alice Brunner dagegen ist eher für sich, vertraut sich anderen Menschen nur selten an und hat ihren kleinen Freundeskreis, mit dem sie alles teilt. Sie liebt ihren Job als Erzieherin von ganzem Herzen und könnte eigentlich glücklich sein. Wenn da nicht der Tod ihres Zwillingsbruders wäre, der sie noch immer fest im Griff hat. Nun ist es aber ausgerechnet Sam, der ihr da heraushilft und ganz andere Gefühle in ihr weckt. Genau der Sam, der sie vor so vielen Jahren nach einem romantischen Kuss auf schlimme Weise abserviert und dann auch noch ihren Bruder im Stich gelassen hat.

Ich gebe zu, dass ich nicht nachfühlen kann, wie sich Alice fühlt und das auch gar nicht möchte. Es ist eine Last, die nur schwer zu tragen ist und dass Alice darüber hinaus den Mut zu Leben ein wenig verloren hat, ist nur verständlich. Dennoch versucht sie mutig zu sein und zu leben, so wie sie es ihrem Bruder versprochen hat. Ihre Entwicklung innerhalb der Geschichte ist erstaunlich und ihre ganz eigene Art hat mich zum Lächeln gebracht. Ich mochte ihren Humor, ihren Witz, aber auch dass sie bestimmte Dinge nicht einfach totgeschwiegen, sondern gleich angesprochen hat. Sie ist eine beeindruckende, junge Frau, die sich nur selten einschüchtern lässt, auch wenn es oft den Anschein hat.

Erzählt wird die Geschichte aus der Ich-Perspektive und aus beiden Sichtweisen, sodass man sich in die Protagonisten sehr gut hineinversetzen und ihr Denken und Handeln nachvollziehen kann. Besonders gut hat mir auch gefallen, dass nicht jedes kleinste Detail im Leben der Beiden offengelegt wurde, wodurch man selber die Fantasie ankurbeln musste. Das hat mir das Lesen leichter gemacht, da so die erzählte Zeit auch mehrere Monate betrug und die gesamte Länge des Buches angenehmer war.

Mit 306 Seiten ist die Geschichte nicht besonders lang, aber hier reicht es vollkommen aus. Es wird alles Wichtige gesagt und erwähnt, unnötiges Drama wird vermieden. Das macht den Roman in meinen Augen wunderschön und perfekt, auch wenn ich natürlich ein paar Punkte habe, die mich gestört haben.

Zum Einen hätte ich mir an manchen Stellen doch mehr Tiefe in der Handlung gewünscht. Zum Anderen kam für mich dadurch das Gefühl manchmal nicht so gut rüber. Ich hatte das Gefühl, dass dann nur an der Obefläche gekratzt wird und Dinge zwischen den Protagonisten ablaufen, die für die Autorin zwar ersichtlich sind, weil sie die Hintergründe und ihre Figuren ja um einiges besser kennt, aber der Leser bemerkt diese Dinge eben nicht. Das wären aber auch die einzigen Kritikpunkte, die ich an dieser Stelle hätte.

Fazit: Ich kann dieses Buch wirklich jedem empfehlen, der sich entspannen und fallen lassen möchte. Meiner Meinung nach ist "Amber Eyes - Mit dir für immer" ein wunderschöner Liebesroman, der durch seine Schlichtheit und Einfachheit hervorsticht und mit seinen Protagonisten einen gefangen nimmt. Dabei lernt man Berlin auch von einer wunderschönen Seite kennen, die ich so noch gar nicht kannte. Ich ziehe jedoch einen halben Punkt ab, da mir manchmal die Tiefe gefehlt hat. Von mir eine klare Leseempfehlung!

Bewertung:

Cover: 5/5

Charaktere: 5/5

Handlung/Story: 4/5

Erzählstil: 5/5

Gefühl: 4/5

Atmosphäre: 4/5