Wildflower Summer - In deinen Armen - Kelly Moran


Autor/in: Kelly Moran

Verlag: Kyss

Genre: Roman, Liebesroman

Seiten: 351

Reihe: Wildflower Summer - Band 1

Preis: Paperback - 12.99€; eBook - 9.99€


Klappentext:

Ein Himmel, der unendlich erscheint, Berge, deren schneebedeckte Spitzen in der Sonne glitzern, Wildblumen, die sich im Wind wiegen. Dieser Anblick erwartet Nate Roldan, als er die Wildflower Ranch erreicht. Im selben Moment wird ihm klar, dass er nicht hierhergehört. Mit seinem Motorrad und seinen Tattoos sticht er an diesem schönen, friedlichen Ort heraus wie ein hässlicher Ölfleck.
Nur scheint das Olivia Cattenach nicht zu stören.
Ihretwegen ist Nate hier. Er hat ihrem sterbenden Bruder geschworen, auf sie aufzupassen. Und diese Aufgabe wird er erfüllen, egal was es ihn kostet. Er hätte nur nicht gedacht, dass der Preis sein Herz ist …


Meine Meinung:

Nathan Roldan hat seit seiner eherenhaften Entlassung aus der Army nur eine Mission: Olivia Cattenach zu finden, ihr den Brief ihres verstorbenen Bruders zu geben und auf Olivia aufzupassen - so wie er es Justin versprochen hat. Doch er rechnet nicht damit, dass Olivia mehr in ihm sieht, als nur den knallharten, schweigsamen Kerl, der er ist. Schon nach kurzer Zeit wird den Beiden klar, dass mehr zwischen ihnen ist und doch gibt es eine Sache, die sie auseinanderbringen könnte...

 

"Wildflower Summer - In deinen Armen" ist der erste Band der Dilogie, in der man die atemberaubende Wildflower Ranch und dessen Bewohner kennen- und lieben lernt.

Kelly Moran hat mich auch in diesem Buch mit ihrem Schreibstil nicht enttäuscht. Ich liebe es, wie sie Spannung aufbaut und dem Leser Einblicke in die Gedanken der Charaktere gibt, ohne zu viel zu verraten. In manchen Situationen ist der Leser dem Charakter gegenüber im Vorteil, was bestimmte Informationen anbelangt. Schade fand ich es nur, dass es stellenweise nicht tiefgründig genug war.

Allerdings war der Aufbau der sexuellen Spannung nicht zu verachten. Ich mochte es, wie nah sich die Charaktere in den ersten zwei Dritteln kamen und wie die Luft zwischen ihnen geknistert hat. Im letzten Drittel ging es in der Hinsicht etwas sanfter zu, aber auch das hat mir sehr sehr gut gefallen. Alles in Allem mochte ich den Schreibstil der Autorin unglaublich gern und habe auch nichts anderes erwartet. Zudem wurde die Geschichte aus beiden Sichten in der Er/Sie-Perspektive erzählt, wodurch man zwar etwas distanzierter ist, aber ich mochte es sehr.

 

Die Geschichte beginnt mit Olivia Cattenach und man lernt direkt zu Beginn, dass sie eine sehr starke und direkte Frau ist und nie ein Blatt vor den Mund nimmt. Im Laufe der Handlung wird deutlich, dass sie einfühlsam ist und mehr darauf bedacht, das Wohl anderer Personen über ihr eigenes zu stellen. Dieser Caharkterzug ist sehr ausgeprägt, zieht sich durch das ganze Buch und ich mag ihn sehr. Selten durfte ich eine Figur kennenlernen, die diese Eigenschaft bis zum Ende der Geschichte aufrechterhält.

Jedoch habe ich ein kleines Problem damit, mir Olivia vorzustellen. Für meinen Geschmack wurde sie mir zu wenig beschrieben, der Fokus wurde mehr auf die Charaktere Nakos und Nate gelegt, sodass es mir so vorkam, als würde die Autorin in Olivia eine durchschnittliche Frau sehen, von der absolut jeder gleich weiß, wie sie aussieht, während die Männer aus der Menge hervorstechen und umfangreicheren Beschreibungen bedürfen.

 

Und das bringt mich direkt zu Nathan Roldan, der von allen nur Nate genannt wird. Gleich bei seinem ersten Auftritt war ich gefangen von diesem Exemplar von Mann. Von seinem Aussehen, seinem Charakter und dem Drang, mehr erfahren zu wollen. Nate ist nicht wirklich Olivias Typ und sticht mit seiner breiten Statur, den Tattoos und dem kahl rasierten Schädel eindeutig aus der Menge und den Mitarbeitern der Ranch heraus. Aber genau das macht ihn auch so interessant. Auch wenn sich die Autorin hier eines Klischees bedient und Nathan durch sein Äußeres eher als gefährlicher Typ vielleicht auch als Bad Boy rüberkommt, ist er das auf keinen Fall. Er ist sanft, hat einen wahnsinnig großen Beschützerinstinkt und denkt von sich selbst nur das Schlechteste. Er hält seine Versprechen, ist ein loyaler Mann, auch wenn er sich des Öfteren grundlos fertigmacht. Aber auch das zählt zu seinem Charakter.

Einen kleinen Kritikpunkt habe ich bezüglich Nate jedoch: Den Kosenamen 'Baby'. Hier hätte sich die Autorin meiner Meinung nach etwas Besseres einfallen lassen können, was nicht nur besser zu Olivia passt, sondern auch zu Nate. Da Olivia für ihn etwas Besonderes ist, sollte sie in JEDER Hinsicht auch so behandelt werden, was den Kosenamen mit einbezieht. So habe ich das Gefühl, als wäre Olivia nur eine weitere Frau, mit der er Sex hat, auch wenn das zwischen ihnen tiefer geht.

Nates Entwicklung ist sehr prägnant und hat mir ebenfalls sehr sehr gut gefallen. Er ist am Ende der Geschichte vielleicht nicht alle Geister der Vergangenheit los, aber das in nur zwei Monaten zu schaffen, wäre angesichts seiner Vergangenheit auch reines Wunschdenken.

 

Die anderen Charaktere kamen ebenfalls nicht zu kurz und neben den beiden Figuren aus Teil Zwei hat man noch weitere Ranchmitarbeiter und -bewohner kennengelernt. Darunter auch Bones, Olivias Hund, der der ganzen Geschichte ein wenig Süße verliehen hat.

Auch das Setting war großartig. Ich mochte die Ranch und ihre Umgebung, die Atmosphäre die dort herrscht. Es ist ruhig, fernab der Großstadt und man bekommt sogar etwas von dem Leben und dem Arbeiten auf der Ranch mit, neben der Liebesgeschichte zwischen Nathan und Olivia. Ich habe ich direkt wohl dort gefühlt und habe tatsächlich etwas Fernweh bekommen. Ich hätte sehr gerne meine eigene Wildflower Ranch, nachdem ich das Buch beendet hatte.

 

Die Geschichte ist sehr süß, wunderschön und gleichzeitig auch unendlich traurig. Es geht um Kriegsveteranten, gefallene Kameraden und den Verlust geliebter Personen. Während Olivia um die geliebten Menschen trauert, die sie verloren hat, muss sich Nathan mit seiner Vergangenheit auseinandersetzen. Dabei entsteht kein unnötiges Drama, alles war geschildert wird, ging mir sehr nah und hat mich extrem mitgenommen.

Das Ende hat mich einiges an Tränen gekostet und mich komplett von dem Buch überzeugt. Nathan und Olivia haben sich für mich einfach echt angefühlt, was ihren Charakter anging, ihre Gefühle und wie sie die unterschiedlichen Situationen gemeistert haben.

Insgesamt erstreckt sich die Handlung über zwei Monate, was ein sehr guter Zeitraum ist. Dadurch wirkte nichts überstürzt und man kam gut mit. Die Kapitelübergänge haben mir dabei am Besten gefallen. Ich mochte es, dass die Kapitel teilweise an sehr spannenden Stellen aufhörten und man sich im nächsten Kapitel manchmal schon an einem ganz anderen Tag befand und die Charaktere nicht ewig auf diesem einen Ereignis beharrt oder darüber nachgedacht haben.

 

Fazit: Die Geschichte von Olivia und Nathan hat mir sehr sehr gut gefallen. Ich konnte fast nicht mehr aufhören zu lesen und habe das Buch kaum aus der Hand gelegt. Der erste Band der Dilogie ist defintiv ein Highlight und eine klare Leseempfehlung. Ich kann es kaum erwarten den Abschluss der Reihe zu lesen und erneut auf die Wildflower Ranch zurückzukehren.


Bewertung:

Cover: 5/5

Charaktere: 5/5

Handlung/Story: 5/5

Erzählstil: 4/5

Gefühl: 4/5

Atmosphäre: 5/5