Speed Love - Summer & Tyler - Karina Reiß


Autor/in: Karina Reiß

Verlag: Lübbe; be eBooks

Genre: Roman, Liebesroman

Seiten: 270

Reihe: -

Preis: eBook - 1.99€


Klappentext:

Verlangen ohne Limit

Tyler Hatfield ist jung, gutaussehend und ein aufstrebender Rennfahrer im härtesten Motorsport der USA. Als er im renommierten Booth Thunder Racing Team unter Vertrag genommen wird, geht für ihn ein Traum in Erfüllung. Für ihn zählt sein Sport, sonst nichts.
Summer Booth ist nach dem Tod ihrer Mutter und einer schmerzhaft gescheiterten Beziehung zu einem von Tylers Teamkollegen am Ende. Sie wird sich nie mehr auf einen Mann einlassen. Besonders nicht auf einen Rennfahrer.
Doch als Tyler und Summer sich kennenlernen, ist die Anziehung so groß, dass sie einander nicht widerstehen können. Sie beginnen eine heiße Affäre. Aber ist Tyler bereit, seinen Traum aufs Spiel zu setzen? Und kann Summer ihm wirklich vertrauen?


Meine Meinung:

Summer hat von Rennfahrern erst einmal die Nase voll. Eines Tages lernt sie jedoch den gutaussehenden, jungen Tyler kennen, der neue Rennfahrer im Rennstall ihres Vaters. Sie kann ihm einfach nicht widerstehen und bricht für ihn ihre eiserne Regel. Aber was ist, wenn sie plötzlich wieder vor dem Scherbenhaufen steht, der ihr Herz darstellt?

 

Ich habe mit einer sehr süßen Liebesgeschichte gerechnet, doch was ich hier gelesen habe, war etwas ganz anderes. Von Liebe habe ich wenig gesehen, dafür war die Geschichte an vielen Stellen unlogisch, überdramatisiert und komisch.

Der Schreibstil der Autorin ist okay. Er war sehr einfach gehalten und teilweise sehr flach, aber Dank der doch sehr kurzenn Kapitel lässt sich das Buch gut und in einem Rutsch lesen. Die Geschichte wird abwechselnd aus der Sicht von Summer und Tyler in der Ich-Perspektive erzählt und so gut wie das manchmal sein kann, fehlt mir hier einfach die Tiefe. Ich hatte nie das Gefühl, die Charaktere richtig kennenzulernen, mitsamt ihrer Vergangenheit, ihren Ängsten, Hoffnungen und Wünschen. Die Vergangenheit der Protagonisten wird zwar angeschnitten, die Probleme, die sie dadurch immer noch haben, kurz geschildert, aber es fehlt die Lösung dieser Probleme, und die Details. So gibt es auch nur ein oder zwei Gespräche zwischen Summer und Tyler, die tiefgründig genug sind und dadurch hatte ich nie das Gefühl, dass sich die Beiden richtig gut kennenlernen und so eine gemeinsame Beziehung aufbauen können.

 

Summer Booth lernt man zuerst kennen und auch gleich die Problematik mit ihrer verstorbenen Mutter und wie sich das auf sie und ihre Familie ausgewirkt hat. So hat sie unter anderem das Gefühl, dass sie für ihren Bruder und ihren Vater da sein und ihre eigenen Bedürfnisse hintenan stellen muss. Dazu kommen noch ein Job, sowie ehrenamtliche Tätigkeit. Man könnte also meinen, dass Summer eigentlich keine Zeit für Männer hat. Doch weit gefehlt, auch wenn sie nicht aktiv auf der Suche ist - die Nase voll von Männern hat sie nicht ganz, nur von Rennfahrern. In der Hinsicht schert sie jeden Rennfahrer über einen Kamm, und das nur, weil sie eine unglückliche Beziehung mit einem Einzigen hatte! Es ist okay, wenn sie noch nicht über die Trennung hinweg ist und sich deshalb eine solche Meinung bildet, aber es kam für mich so rüber, dass sie schon lange über Zane - ihren Ex - hinweg ist.

Ich kann für mich auch nicht erkennnen, inwiefern sie sich um ihren Bruder und ihren Vater kümmert oder die Beiden sie brauchen, da man nur wenige Szenen hat, in denen sie mit ihrer Familie zusammen ist. Und selbst dann geben diese Stellen für mich keinen Anlass, als würde Summer gebraucht werden. Ihr Bruder hat zwar mit einigem zu kämpfen und wendet sich auch einmal an sie, aber das war es auch schon.

Sonst ist Summer eine wirklich nette und hilfsbereite Frau, anders kann ich es nicht beschreiben, da mir die Tiefe fehlt, um noch mehr über sie zu sagen. Sie soll zwar Ende zwanzig sein, kommt für mich aber nicht so rüber, was ebenfalls an der nicht vorhandenen Tiefe liegen könnte. Ich vermisse den Schmerz über den Verlust ihrer Mutter, das strahlende Lächeln, wenn sie mit Tyler zusammen ist und die Wut bei allem, was im Verlaufe der Geschichte passiert. Ich vermisse die klärenden Gespräche zwischen ihr und ihrem Vater, ihrem Bruder, Tyler, Zane und Amanda.

 

Tyler Hatfield ist ein ganz normaler junger Mann, der seinem großen Traum, ein erfolgreicher Rennfahrer zu werden, einen Schritt näher gekommen ist. Auch er kommt aus einer gescheiterten Beziehung, die ein paar Mal erwähnt wird, aber sonst nicht weiter wichtig ist. Was wirklich schade ist, da man so viel daraus hätte machen können. So wie das, ist aber auch Tylers restliche Vergangenheit eher wage formuliert. Man erfährt von den Problemen mit seinen Eltern, und am Ende gibt es dafür auch eine Lösung, die sich aber weniger auf Tyler bezieht. So bleibt das offen und Tyler ist dann immer noch ein Geheimnise für mich. Ich kann ihn nicht in eine Kategorie einordnen, da er zwar kein Bad Boy ist, aber für mich auch nicht zu den Good Boys gehört. Er ist für mich ein Fragezeichen, ebenso wie seine Absichten Summer gegenüber.

Erst sagt er, er will keine Beziehung dann ist er frustriert, als Summer die Affäre mit ihm geheim halten will. Ich verstehe ihn da einfach nicht und kann seine Taten nur sehr selten nachvollziehen. Ich weiß daher auch nicht, was Summer an ihm - außer seinem Körper - so anziehend findet. Die Beziehung zwischen den Beiden berührt die Gefühlsebene kein Bisschen. Das Einzige, was sie mögen, ist der Sex miteinander und der Rennsport. Abgesehen davon, haben sie keine Gemeinsamkeiten und wenn doch, werden sie nicht genannt. Zumal sie sich ja auch nicht wirklich richtig kennen, da sie nie ein tiefgründiges Gespräch geführt haben.

Tyler ist mir gegen Ende auch zu ruhig. Ich kann nicht verstehen, weshalb er schweigt, da es ja nicht so schwer ist, etwas zu sagen beziehungsweise sich zu entschuldigen.

 

Ein positiver Aspekt in diesem Buch ist allerdings die sexuelle Spannung. Da Summer nichts von Tyler wissen will, dauert es ein bisschen, bis sie aufeinandertreffen und sich körperlich näher kommen. Bis dahin gibt es aufgeheizte Luft und viel sexuelles Verlangen und auch die einzelnen Sexszenen sind nicht ohne, auch wenn sie zum Ende jeder einzelnen Szene eher nachlassen. Die Autorin gestaltet den Einstieg in eine solche Szene spannend, doch dann verliert sich diese Spannung und verpufft und die Szene wird für mich weniger erotisch, als sie vermutlich sein soll. Zumal die Beiden auch nur dreimal Sex haben und das für mich noch keine richtige Affäre ist.

 

Es mangelt mir daher an dem Grundstein ihrer Beziehung, an dem einen Punkt, der für Beide die Liebe ausmacht. Denn diese fühle ich einfach nicht. Ich kann nicht nachvollziehen, weshalb sie sich verlieben und wann genau das passiert sein soll. Daher ist mir die gesamte Geschichte zu flach und birgt eher das Risiko, dass man das Meiste vergisst, anstatt das sich Tyler und Summer für immer ins Gedächtnis einprägen.

Das Setting ist eine kleine Stadt in den USA und es scheint auch sehr idyllisch dort zu sein, da alle Einwohner mehr wie eine große Familie anstatt Fremde sind. So genau kann ich das aber nicht sagen, da eben genau dieses Gefühl nicht so richtig rübergebracht wird.

Auch die gespielte Zeit kann ich nicht einschätzen. Es wird nur wenig darüber gesagt, wie viel Zeit zwischen einzelnen Aktionen vergehen, aber wenn man das Ganze logisch angeht, müssten es schon mehrere Monate sein, wenn man bedenkt, was mit Tyler passiert und wie er sich nur ein paar Kapitel später wieder verhält, was er alles machen kann. Da bin ich mir jedoch nicht sicher.

Das Ende kommt für mich sehr abrupt, ohne irgendetwas geklärt zu haben. Man hätte noch so viel aus dem Buch rausholen können, doch leider wurde dieses Potential einfach nur verschenkt...

 

Und zu Letzt noch ein Punkt. der etwas schade war, dem Buch aber mehr Seiten gebracht hat: Das Überdramatisieren der Dinge. Sowohl Summer als auch Tyler haben es drauf, Sätzen oder Handlungen zu dramatisieren. So ist es bei Tyler die Situation mit seinem Auge, die mich den Kopf schütteln ließ und einfach nur unnötig war. Das war seinerseits eine viel zu trotzige Reaktion. Und bei Summer ist es die Tatsache, dass sie Txler nicht vertrauen kann, weil er ja ein Rennfahrer ist und das bei denen nun mal so ist. Tyler hat ihr NIE einen Grund gegeben, ihr nicht zu vertrauen. Er war immer ehrlich, hat ihr nie etwas verheimlicht und war einfach gant normal zu ihr. Nur Summer hat sich in diesem Punkt hinter ihrer Bitterkeit versteckt.

 

Fazit: "Speed Love" ist eine suüße Geschichte, bei der es mit jedoch an Gefühl und Tiefe fehlt. Die Probleme der Protagnisten werden nicht bereinigt und bleiben am Ende offen. Insgesamt geschieht nicht viel in diesem Buch. Es gibt positive Aspekte, aber letztendlich reicht es dann doch nur für 3 Sterne.


Bewertung:

Cover: 3/5

Charaktere: 3/5

Handlung/Story: 3,5/5

Erzählstil: 3/5

Gefühl: 2,5/5

Atmosphäre: 2,5/5