Glückstage auf dem kleinen Mühlenhof - Susanne Hanika


Autor/in: Susanne Hanika

Verlag: Lübbe - be eBooks

Genre: Roman, Liebesroman

Seiten: 380

Reihe: -

Preis: eBook - 6.99€


Klappentext:

Vier Kinder und einen Bauernhof hüten - das kann doch nicht so schwer sein. Denkt zumindest Großstädterin Charlotte, als ihre hochschwangere Schwester Bell sie um Hilfe bittet. Und so findet sie sich wenige Tage später in Lerchenbach wieder: einem idyllischen Örtchen in der Oberpfalz.

Während Bell mit strenger Bettruhe auf dem Sofa liegt, versucht Charlotte - zunächst noch voller Tatendrang - ihren neuen Aufgaben gerecht zu werden. Doch was der optimistischen Fotografin nicht bewusst war: Vier kleine Kinder, jede Menge Hühner, Pferde und sturköpfige Großtanten, die sich als Kupplerinnen versuchen, sind anstrengender als gedacht. Und Nachbar Luca, der zugegebenermaßen ziemlich gut aussieht, macht die Sache nicht besser.


Meine Meinung:

Charlotte kann es kaum erwarten ihre Schwester wiederzusehen, die sie um Hilfe gebeten hat, da sie selbst im Bett liegen bleiben soll und sich jemand um ihre Kinder und ihren Hof kümmern muss. Doch kaum ist Charlotte in dem idyllischen Dörfchen Lerchenbach angekommen, wird ihr bewusst, dass sie viel mehr arbeiten muss, als sie zunächst dachte. Als wäre das nicht schon genug, gerät sie ständig mit Luca, dem heißen Nachbar, zusammen und schon bald stehen die Gefühle der Beiden Kopf.

 

Das, was mich zuerst sehr neugierig gemacht hat, war das Cover. Ich finde das Cover, da es so farbenfroh ist und aussagekräftiger, als andere Romane, wunderschön und habe mir einen seichten Liebesroman in einem kleinen Dorf gewünscht. Dann habe ich auch noch den Klappentext gelesen und habe für mich beschlossen, dass es perfekt in den Sommer passen könnte. Zusätzlich dazu hatte ich mir von dem Buch auch noch erhofft, dass es mich umhaut.

Leider wurden meine Erwartungen nicht ganz so sehr erfüllt und ich habe sehr mit diesem Buch gekämpft.

 

Es wird die Geschichte von Charlotte und Luca erzählt, wobei ich sagen muss, dass ich mit Keinem der Beiden so richtig warm geworden bin. Ich konnte sie nicht wirklich greifen und hatte Probleme, einige Dinge nachzuvollziehen.

Charlotte kommt aus der Großstadt und soll auf die vier Kinder ihrer Schwester aufpassen, während diese das Bett hüten muss und der Ehemann verreist ist. Ich habe mit vielen witzigen Dingen gerechnet, die zwar sehr klischeehaft wären, aber doch sehr gepasst hätten. Vor allen, da man es im Klappentext so sehr betont hat, dass Charlotte aus der Stadt kommt. Allerdings hat sie sich, meiner Meinung nach, sehr gut geschlagen, dafür, dass sie keine Kinder hat und sich nicht so sehr damit auskennt. Es sind ein paar Dinge passiert, die lustig waren, aber mich haben sie jedoch nicht zum Lachen gebracht, da Einiges davon auch hätte vermieden werden können oder dramatisiert wurde.

Zudem fand ich einige von Charlottes Gedanken sehr absurd. Diese hätte man weglassen können, da sie nicht wirklich zur Story beigetragen haben.

 

Bei Luca ist es genauso. Er hatte weniger Redeanteil, aber das, was man erfahren hat, hat zwar gezeigt, dass er ein solider Typ ist und ein wenig Tiefe besitzt, aber so richtig konnte ich ihn nicht einordnen. Dafür hat mir zu viel gefehlt. Auch seine Vergangenheit ist mir ein Rätsel. Die Autorin hat sich viel mehr auf die Gegenwart und die eventuelle Zukunft konzentriert. So kann ich im Endeffekt nur sehr wenig über die Vergangenheit der Protagonisten sagen. Das ist sehr schade, weil man die Charaktere eben nicht so gut kennenlernt und sie einem doch recht fremd bleiben.

Luca hat seine Rolle als heißer Nachbar allerdings sehr gut erfüllt. Er war zunäcnst unnahbar, hat sich den Kindern gegenüber - zumindest gegen Ende - ordentlich verhalten. Er war kein Griesgram oder Badboy, aber bis auf die Tatsache seines guten Aussehens, kann ich nicht erkennen, was Charlotte in ihm findet. Auch hier fehlt mir zu viel von seinem Charakter.

 

Den Schreibstil der Autorin fand ich ein kleines bisschen holprig. Ich bin ein paar Mal über Textstellen gestolpert, die sehr plötzlich kamen und nicht so ganz ins Bild gepasst haben. Auch nach mehrmaligem Lesen konnte ich die entsprechenden Textstellen nicht richtig verstehen. Das hat mir die Lust aufs Lesen verdorben und ich musste mich zwingen, das Buch weiterzulesen. Nichtsdestrotrotz habe ich natürlich gehofft, dass es irgendwie noch spannender wird und ein bisschen Pepp in die Sache gebracht wird. Anfangs war es zwar schon witzig und spannend, dass Luca Charlotte für die Mutter der vier Kinder und Roberts Frau hielt, aber nach einer gewissen Zeit verliert dieser Aspekt seinen Reiz. Und anstatt spannend, geheimnisvoll und sexuell zu wirken, wird es langweilig und ich habe fast schon die Augen verdreht, als man wieder auf das Thema zu sprechen kam. Gerade da wird dann auch deutlich, dass sich die Charaktere nicht gerade gut kennen oder irgendwie andere als sexuelle Absichten hegen, wenn sie nicht einmal über die Vergangenheit oder die momentane Situation reden.

Tatsächlich werden einige 'Witze' überreizt und zu oft gemacht. Besonders der Insider zwischen Tillie, Charlotte und Luca wirde nach dem dritten oder vierten Mal langweilig und nervt danach nur noch. Ebenso wie das ständige hinweisen auf die Aussprache von Tillie, da sie erst drei Jahre alt ist und ein bisschen lispelt. Sowas wird auch nur dann angesprochen, wenn es für die Story wichtig zu seien scheint. Generell wirken die meisten Szenen wie Situationen, die einfach nur wichtig sind für die Beziehung zwischen den Protagonisten und nicht für die Charakterentwicklung derer.

So umfasst die gespielte Zeit auch nur 10 oder 11 Tage, also einen sehr kurzen Zeitraum, wie ich finde, in dem allerdings sehr viel passiert. Man hat einfach das Gefühl, dass mehr Zeit vergeht, was jetzt nicht so schlimm ist. Eher bringt es dem Buch einen Pluspunkt ein.

 

Das Setting in dieser Geschichte hat mich im Vergleich zum Rest gleich in seinen Bann gezogen. Der deutsche Schauplatz ist sehr gut gewählt und weckt doch tatsächlich ein wenig die Landliebe in mir. Während des Lesens habe ich mich ein bisschen nach dem Land, der Ruhe und dem vielen Platz gesehnt, ebenso wie den vielen Möglichkeiten, die Natur kennenzulernen. Auch das Dorf hat es mir angetan. Mit seinen verwinkelten und engen Gassen hätte es auch sehr gut nach Italien gepasst.

Doch dann kamen die Dorfbewohner ins Spiel und anstatt viele Kuppler zu haben, die sich viel Mühe geben, hatte man zwei Großtanten, die miit der Tür direkt ins Haus fallen beziehungsweise gleich mit dem ganzen Baumstamm winken, anstelle des Zaunpfahls. Zudem war es einfach nur nervig, wie arrogant und ignorant einige der Dorfbewohner waren.

Charaktere wie Tillie, Poppy oder Bell haben dann dafür gesorgt, dass das Buch kein ganzer Reinfall wird. Bell konnte mich mit ihrer ruhigen Art überzeugen, Tillie mit ihrem lieben Wesen und Poppy einfach nur, weil er so süß ist. Luca und Charlotte dagegen konnten mich nicht wirklich überzeugen. Sie haben sich stellenweise nicht erwachsen verhalten - gerade Luca zu Beginn des Buches.

Ein weiterer Punkt, der mich gestört hat, ist der liebestechnische Aspekt in der Geschichte. Ich kann beim besten Willen nicht erkennen, weshalb sie sich mögen und worauf genau die gegenseitige Zuneigung basiert. Natürlich abgesehen von der sexuellen. Es wird mit keinem Wort Liebe oder Verliebtsein erwähnt und auch am Ende ist für mich unklar, ob die Zwei nun mehr füreinander empfinden oder nicht. Wobei das Ende ja eh ein bisschen komisch ist, zumindest in meinen Augen.

 

Fazit: Das Buch war für leider eine Enttäuschung. Man hätte sehr viel aus der Geschichte rausholen können, aber hier hat man eindeutig Potenzial verschenkt. Es ist ein Buch, dem es an Tiefe und Spannung fehlt. Daher gebe ich dem Buch gut gemeinte 2,5 Punkte.

Bewertung: