For that Moment - Falling feels like flying - Nena Muck


Autor/in: Nena Muck

Verlag: Tredition

Genre: Roman, New Adult, Liebesroman

Seiten: 402

Reihe: For that Moment - Band 1

Preis: Taschenbuch - 13.99€; eBook - 2.99€


Klappentext:

»Ich weiß nicht, ob er der Held oder der Schurke in meiner Geschichte ist, aber er ist derjenige, der die Bestie bezwingt!«

Die 20-jährige Emilia Glass war stolz, oberflächlich und hochmütig, bevor das Schicksal ihre perfekte kleine Welt zum Einsturz brachte.
Als eine frühere und vor allem unwissende Freundin in ihre Nähe zieht, erkennt sie die Chance, noch einmal so zu leben wie zuvor. Der einzige Haken? Sie muss ihrer Freundin Hailee die Wahrheit verschweigen. Eine Lüge, die sie für ein Stück Normalität nur allzu gern in Kauf nimmt, die sich jedoch zu einem riesengroßen Netz aus Lügen entwickelt, als sie den gut aussehenden, arroganten und geradezu unverschämten Vincent trifft. Obwohl er ihr von Anfang an deutlich macht, dass er nichts als Verachtung für sie übrig hat, knistert es zwischen den beiden gewaltig und er beginnt Gefühle in ihr zu wecken, die sie eigentlich niemals zulassen dürfte ...


Meine Meinung:

Emilia Glass hat einen schweren Schicksalsschlag erlitten, der ihre Welt ins Wanken bringt. Sie zieht sie zurück und denkt gar nicht mehr an ihr altes Leben von vor einem Jahr. Doch dann begegnet sie einer alten Freundin und möchte dadurch wieder ein Stück mehr Normalität erlangen, anstatt immer nur in Selbstmitleid zu versinken. Als sie sich mit Hailee trifft, verschweigt sie die Wahrheit vor ihr und ihren Freunden, unter denen sich auch der attraktive Vincent King befindet, der sie sogleich in ihren Bann zieht. Doch sie darf keine Gefühle zulassen, und somit sich und Vincent in eine schwierige Situation bringen. Doch Vince lässt nicht locker und Emilia kann nicht länger ihr Herz zum Schweigen bringen. Wird ihre Liebe eine Chance haben? Oder zerbricht sie an dem Lügenkonstrukt, welches Emilia aufgebaut hat?

 

Vorab möchte ich mich ganz ganz herzlich bei der Autorin Nena Muck bedanken, welche mir ihren Debütroman als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat. Dies beeinflusst jedoch nicht meine Meinung.

 

Ich bin ein wenig zwiegespalten, was die Geschichte von Emilia und Vincent angeht. Es gab ein paar Punkte, die mich stutzig und wahnsinnig gemacht haben. Dadurch wurde das Buch aber auch so gut, wie es jetzt ist.

Ein ganz klarer Favorit in dieser Geschichte war der Schreibstil der Autorin. Sie schreibt sehr einfach und leicht, man fliegt förmlich durch die Seiten. An manchem Stellen war die Formatierung ein bisschen schlecht gewählt, sodass ich genau dann ins Stocken kam und mein Lesefluss für ein paar Sekunden unterbrochen wurde, aber das beeinflusst den Lesefluss nur minimal. Auch die Länge der Kapitel war sehr angenehm, sodass man zwischen den verschiedenen Ereignissen und Szenen genug Zeit zum durchatmen hatte und sich die Lesezeit dementsprechend einteilen konnte. Die Kapitel endeten auch fast nie mit einem Cliffhanger, was zwar dazu führte, dass die Spannung ein wenig abfiel, aber die hat die Autorin durch das Lügengebilde Emilias aufrecht erhalten. Für mich war es eine sehr angenehme Leseerfahrung, bei der ich auch gut vom Alltag abschalten konnte, die mich jedoch nicht zu sehr gefesselt hat und mich die Zeit vergessen ließ.

 

Emilia Glass ist eine interessante Person, die ihren eigenen Schmerz in ihrem Herzen einschließt und ihn kaum jemandem zeigt. Sie weiß, was ihr Schicksal ist, verleugnet es gegenüber sich selbst nicht. Sobald dann jedoch andere dabei sind, kann es schon vorkommen, dass sie alles gut redet und Hoffnung verstreut. Ich bewundere sie dafür, dass sie in ihrer Situation zuerst an die anderen denkt, und dann erst an sich selbst.

Die Emilia, die der Leser im Laufe der Geschichte kennenlernt hat nichts mehr mit der hochnäsigen und oberflächlichen Person zu tun, die sie früher mal war. Was ich sehr schade finde, da sie ja eine alte Freundin trifft, die doch eigentlich genau wissen müsste, wie Emmi eigentlich drauf ist und sich dann fragen sollte, warum sie sich anders verhält oder auch kleidet. Ich hätte mir gewünscht, dass Emilia ein bisschen mehr Selbstvertrauen hat und sich nicht gleich von allen anderen unterbuttern lässt - gerade nicht von Vincent, der einer der schwierigsten Charaktere ist, den ich je kennenlernen durfte.

Ich hätte mir auch gewünscht, mehr über Emmis derzeitige Situation zu erfahren - wieso sie nicht alleine wohnen darf und wieso es dann doch okay ist, als sie und Vincent sich näher kommen und er davon ja gar nichts weiß. Die Autorin geht zwar ein wenig auf die Thematik ein, mehr Tiefgang hätte mir an dieser Stelle aber besser gefallen, um den Überblick über das Ganze zu bekommen.

 

Vincent King ... Am Anfang dachte ich ja noch, dass er ganz interessant ist, weil er Emilia auf Abstand hält und den Unnahbaren gibt. Doch dann wurden seine Launen einfach nur nervig und auch wenn Emmi sich am Ende sicher ist, den Grund für sein Verhalten zu kennen, nun ich blicke da nicht durch. Vor allem verstehe ich auch nicht, wieso er Emilia ständig als Zicke bezeichnet, da sie sich einfach gar nicht so aufführt. Dafür macht es Vincent und in der ersten Hälfte des Buches ist es ja noch okay, weil er ja grundsätzlich erstmal jeden von sich stößt. Ich konnte auch immer nur den Kopf schütteln über sein Verhalten und seine Aussagen - Emilia darf sich nicht mit anderen Männern unterhalten, aber er darf dem anderen Geschlecht natürlich schöne Augen machen.

Ich finde aber auch, das sich die Autorin ein bisschen zu sehr auf Vincent versteift hat und alle anderen Charaktere als nicht sehr nette Menschen bezeichnet wurden. Und die Charaktere, die zu Beginn richtig süß und nett waren, wurden gegen Ende hin als komplett anders dargestellt und auch ein wenig übertrieben, als würde Vincent dadurch in einem besseren Licht dastehen. Tut er meiner Meinung nach nicht.

Zudem hat er keinen wirklich guten Einfluss auf Emilia, finde ich. Plötzlich steht Vince an erster Stelle, ihre Freunde reihen sich dahinter ein und sie kommt erst ganz zum Schluss. So macht sie Dinge, die Vince als gut erachtet und ihr beinahe aufdrängt, aber die nicht so gut für Emilia sind. Er reißt irgendwie die Kontrolle ihres Lebens an sich.

Genau der Umstand löst zwiegespaltene Gefühle in mir aus. Die Beziehung der Beiden ist so toxisch, dass die Geschichte an sich schon wieder gut ist. Allerdings ist eben auch eine toxische Beziehung und die ist für niemanden wirklich gut.

 

Die Geschichte wird hauptsächlich aus Emilias Sicht erzählt - nur ganz am Ende hat man Vincents Sicht und kriegt zum ersten Mal einen Einblick in seine Gedanke. Das finde ich gut, da es mir hilft, ihn wenigstens ein bisschen besser zu verstehen, auch wenn es mir nach wie vor schwer fällt. Wäre der männliche Protagonist vom Charakter ein wenig anders, hätte ich es nicht so schlimm gefunden, nur ein Kapitel aus seiner Sicht zu haben. So macht es mir die Autorin schwierig, die Gefühle, die zwischen den Beiden sind, zu verstehen.

 

Das Ende hat sehr gut gepasst, und viel Raum für den zweiten Teil gelassen, auch wenn ich mir schon gut vorstellen kann, was Vincent macht. Und das muss ich der Autorin lassen: Ohne auch nur einmal tiefer in Vincents Gedanken zu blicken, hat man ein sehr gutes Bild davon und kann schon ein wenig vorausahnen, was er macht und was er sagen wird!

 

Fazit: Ich bin immer noch unsicher, wie ich das ganze bewerten soll - am liebsten würde ich es ja gar nicht bewerten. Ich muss aber gestehen, dass ich neugierig auf den zweiten Teil bin und ich bin gespannt, ob sich die toxische Beziehung zwischen Emilia und Vincent so fortsetzt. Ich möchte auch noch einmal betonen, dass das nur meine Empfindung ist und andere das alles als nicht toxisch empfinden können!


Bewertung:

Cover: 5/5

Charaktere: 3,5/5

Handlung/Story: 4/5

Erzählstil: 5/5

Gefühl: 3/5

Atmosphäre: 3/5

Drama: 4/5