Fighting to be free - Nie so geliebt - Kirsty Moseley


Autor/in: Kirsty Moseley

Verlag: mtb

Genre: Roman, Young Adult / New Adult?

Seiten: 521

Reihe: Fighting to be free - Band 1

Preis: Taschenbuch - 9.99€; eBook - 9.99€


Klappentext:

Es ist Jamies letzte Chance auf ein normales Leben. Bisher war seine Existenz bestimmt von Armut und Gewalt. Frisch aus dem Gefängnis entlassen ist er voller guter Vorsätze. Doch so leicht entkommt man seiner Vergangenheit nicht. Dann begegnet er Ellie - und sie verkörpert all das, wonach er sich sehnt. Die Anziehungskraft reißt sie beide mit. Jamie will alles tun, sich ihrer würdig zu erweisen, der Mensch zu werden, den Ellie lieben kann. Aber noch hat er ihr nicht die Wahrheit über seine dunklen Taten gestanden. Sind Ellies Gefühle stark genug, um bei ihm zu bleiben?


Meine Meinung:

Jamie hatte es in seinem Leben bisher nicht immer leicht und hat mit gerade Mal 18 Jahren bereits 4 Jahre Gefängnis hinter sich. Das restliche Jahr seiner Strafe muss er auf Bewährung absitzen. Er hat für sich beschlossen, dass er nach seinem Gefängnisaufenthalt sein Leben ändern und der Gute sein möchte.

Das ist nicht ganz so einfach, wie er sich das vorstellt, denn nachdem er aus dem Gefängnis kommt, muss er noch einen Job für seinen ehemaligen Boss erledigen und so nimmt das Schicksal seinen Lauf...

 

Das Buch lässt sich Dank des Schreibstils sehr angenehm lesen und so kommt man sehr schnell voran.

Allerdings war ich am Anfang sehr verwirrt, als das Alter der Charaktere zur Sprache kam. Ich hätte eigentlich mit Charakteren gerechnet, die Mitte bis Ende zwanzig sind. Zumindest hat sich so der Klappentext für mich angehört. Jamie ist jedoch gerade erst 18 und Ellie, die weibliche Protagonistin, erst 17. Umso erstaunlicher ist es, dass sie die Beiden in einem Club kennenlernen, in dem sie noch nicht einmal sein dürften.

Mit der Zeit habe ich mich dann an das Alter gewöhnt und es passte sogar sehr zu den Handlungen und Gedanken der Protagonisten. So entscheidet sich Jamie zu Beginn der Geschichte die Schulden seiner Mutter bei einem Kredithai zu übernehmen und die Schulden durch Arbeit bei seinem ehemaligen Boss zu tilgen. Er verpflichtet sich für drei weitere Monate kriminellen Aktivitäten nachzugehen.

Ich hatte dort das Gefühl, dass es eine Kurzschlussaktion war und, hätte er länger über mögliche Lösungen nachgedacht, wäre er noch zu einer anderen Lösung gelangt. Aber ich habe das auf sein Alter zurückgeführt. Da denkt  man nicht allzu gründlich über eine Frage nach, sondern entscheidet sich relativ schnell und spontan.

 

Positiv ist mir die im Buch behandelte Zeitspanne aufgefallen. Die Geschichte spielt in einem Zeitraum von drei Monaten, ist jedoch sehr vorhersehbar. Dass sowohl Jamie, als auch Ellie mehr als nur Freunde mit gewissen Vorzügen sein wollen, wird dem Leser schnell klar. Ebenso wie die Geschichte endet, nachdem doch immer so betont wird, dass Jamie eigentlich nicht mehr kriminell sein will, sich aber immer weiter seinem Boss gegenüber verpflichtet.

Außerdem ist die Geschichte jetzt nicht wirklich spannend, sondern handelt eher von dem Alltag der Beiden und ihrer Beziehung. Dadurch lernt man die Charaktere jedoch richtig gut kennen und durchläuft zusammen mit ihnen die einzelnen Stadien ihrer Beziehung: Das erste Mal, das Kennenlernen von Ellies Eltern, Entscheidungen werden zusammen gefällt - zum Wohle aller, das Planen der ersten gemeinsamen Reise.

Ich habe es sehr genossen, mehr über die Charaktere zu erfahren und dabei auf die unzähligen Spannungsbögen zu verzichten. Auch das Thema Sex spielt keine übergeordnete Rolle. Der erste gemeinsame Sex zwischen Jamie und Ellie wurde detailliert beschrieben, doch danach wurden solche Szenen nur angedeutet. Das hat mir sehr gut gefallen, da der Fokus somit mehr auf der Gefühlswelt und weniger auf dem Körperlichen lag.

 

Negativ anzumerken wäre das wiederholte Auftauchen ein und desselben Gedankens in einigen Kapiteln. So zum Beispiel bei den Szenen um Ellies Abschlussball. Beide hatten das Gefühl, dass der Andere nach diesem Abend Schluss machen würde. Ja okay, aber ein- oder zweimal den Gedanken auszusprechen, reicht an der Stelle auch. Man muss nicht dutzende Male auf diesem Gedanken rumreiten.

 

Ellies Verhältnis zu ihrer Mutter hat mich ebenfalls aufgeregt. Ja, die Zwei haben keine innige Beziehung, aber stellenweise widerspricht Ellie ihrer Mutter einach zu sehr. Vor allem bei Themen, bei denen ich vollkommen der Meinung von Ellies Mutter bin, widerspricht Ellie ihr, obwohl ihre Mutter nur das Beste für sie will. Und sobald ihre Mutter versucht sich anzunähern, besonders am Schluss, ergreift Ellie nicht die Chance, die Dinge zwischen ihr und ihrer Mutter richtig zu stellen. So glaubt sie ihrer Mutter, wenn diese ihr sagt, sie würde nicht weinen, sondern hätte nur was im Auge. Dabei ist offentsichtlich, dass ihre Mutter weint.

Ich schiebe das jetzt einfach mal auf die rebellische Teeangerzeit und hoffe, dass es im zweiten Band besser wird.

 

Die Geschichte wird aus beiden Sichtweisen in der Ich-Perspektive erzählt, weshalb man einen guten Eindruck in die Gefühlswelt beider Charaktere bekommt.

Es wird auch schnell deutlich, dass Jamie viel zu viel Spaß an der Arbeit für seinen Boss hat, sonst würde er sich neben seinem ehrlichen Job noch einen zweiten oder dritten suchen, anstatt wieder auf die schiefe Bahn zu geraten. So lässt er sich nämlich nach den drei Monaten noch einen einzigen weiteren Job aufschwatzen - aber dann soll die ganze Angelegenheit für ihn erledigt sein. Naja, vielleicht könnt ihr euch schon denken, was dann passiert ist und mit der Einschätzung habt ihr auch vollkommen recht. Ich sage ja, es ist vorhersehbar.

Das Ende kam daher nicht sehr überraschend für mich, dennoch bin ich auf den zweiten Teil sehr gespannt, da ich unbedingt wissen will, wie Jamie nun vorgeht und vor allem auch, wie viel Zeit vergehen wird und wie alt die Beiden im zweiten Teil sind.

 

Fazit: Es war eine schöne, süße Liebesgeschichte für zwischendurch, die aber eher als Einleitung für den zweiten Teil fungiert - man lernt die Charaktere und deren Vorgeschichte kennen.

Bewertung: