Fallen Dreams - Endlose Sehnsucht - Samantha Young


Autor/in: Samantha Young

Verlag: mtb

Genre: Roman, Liebesroman

Seiten: 476

Reihe: -

Preis: Paperback - 14.00€; eBook - 9.99€


Klappentext:

Skylar hat es geschafft. Mit ihrer Band stürmt sie weltweit die Charts. Doch nach einer Tragödie kehrt sie ihrem bisherigen Leben den Rücken. Jetzt schlägt sie sich als Straßenmusikerin durch, schläft in einem Zelt und verbirgt ihre wahre Identität vor der Öffentlichkeit. Dennoch fällt sie dem Musikproduzenten Killian O’Dea auf, und er bietet ihr einen Plattenvertrag an. Um keinen Preis will Syklar zurück ins Rampenlicht. Erst als sie in eine bedrohliche Situation gerät, stimmt sie notgedrungen Killians Angebot zu. Schon bei der ersten Session spürt Skylar, dass der charismatische Schotte ihr unter die Haut geht. Aber darf sie ihm ihr Herz öffnen? Empfindet er wirklich etwas für sie - oder geht es ihm einzig und allein um seine Karriere?


Meine Meinung:

Skylar Finch liebt die Musik. Doch ein weltberühmter Star zu sein, liebt sie nicht. Nachdem sich die größte Tragödie in ihrem Leben ereignet hat, haut die 22-jährige ab und lässt ihr altes Leben und damit auch den gesamten Schmerz, einfach hinter sich. Fast 2 Jahre später wird sie von Killian O'Dea auf offener Straße angesprochen - als sie mit ihrer Gitarre auf den Straßen Glasgows um ihr Überleben singt. Sie will sich aber nicht auf den Deal mit ihm einlassen, wird dann jedoch dazu gezwungen, als sie in eine sehr gefährliche Situation gerät. Die Leidenschaft der Beiden beschränkt sich jedoch schon bald nicht mehr nur auf die Musik...

 

Samantha Young hat es mal wieder geschafft mit ihrem einzigartigen Schreibstil eine Geschichte zu erschaffen, die man so schnell nicht vergisst. Die Geschichte rund um Skylar und Killian hat mich am Ende sogar zu ein paar Tränen gerührt.

Bei diesem Buch fällt es kaum auf, dass man 476 Seiten vor sich hat, da sie wie in einem Rausch einfach nur an einem vorbeiziehen, während man in die Lebensgeschichte von Skylar Finch eintaucht.

Dazu kommt noch die atemberaubende Kulisse Glasgows in Schottland, ein extremer Kontrast zu anderen Romanen, die in sonnigeren Gegenden der Welt spielen. Dank der Städtewahl herrscht immer ein unvorhersehbares Wetter, welches auch Abwechslung in die Geschichte bringt und Skylars Lebensumstände sehr gut widerspiegelt. Zudem hat die Beschreibung der Stadt ein bisschen Fernweh in mir ausgelöst, was vermutlich auch daran liegt, dass die Stadt der Autorin nicht fremd ist, wo sie doch selbst in Schottland wohnt.

 

Aber nicht nur das Setting war etwas Besonderes. Auch Killian O'Dea ist ein Mann, den man nicht so leicht vergisst. Er ist sexy, heiß und ernst, kann aber auch romantisch, liebevoll und sehr witzig sein. Kurzum: Ich mag ihn. Er gibt einem zwar immer wieder Rätsel auf, da die Geschichte nur aus Skylars Sicht geschrieben wurde und man daher mit dem leben musste, was man von ihm oder durch andere erfahren hat, aber gerade das macht auch seinen Charme aus. Er bedrängt Skylar nicht - er nötigt sie zwar ein wenig zu dem Plattendeal, aber im Bezug auf Sex und ihre Gefühle, drängt er sich ihr nicht auf. Das hat mir gefallen. Er denkt zuerst ans Geschäft und auch wenn das zu ein paar Spannungen geführt hat, schätze ich diesen Charakterzug an ihm. Außerdem weiß er auch, was er will und ist sehr zielstrebig, wenn es darum geht, seine Ziele zu erreichen. Er verleugnet auch seine Gefühle nicht, ist ehrlich, kann aber auch sehr skrupellos sein. Was mir auch noch sehr gut gefallen hat, ist, dass er kein Badboy ist. Das hat ihn zu einem unheimlich attraktiven Mann gemacht. Einzig und allein die Tatsache, dass er einmal handgreiflich gegenüber einem anderen Mann geworden ist, hat sein Ansehen in meiner Ansicht etwas geschmälert. Aber im Endeffekt ist er einfach ein wundervoller Mann. Die Beziehung zu seiner Schwester hat mich ebenfalls sehr gerührt, war großartig zu sehen, dass er kein herzloser Mistkerl ist, wie es zu Beginn den Anschein hatte.

 

Skylar dagegen hatte ein paar mehr Ecken und Kanten. Im Großen und Ganzen ist sie mir sympathisch. Sie ist auch unfassbar talentiert, nicht abgehoben und beweist ungeheuer viel Mut, als sie auf der Straße lebt. Manchmal ist sie mir aber zu egoistisch, gerade wenn es sich um ihren Ex-Freund Micah dreht. Bei diesen Szenen mochte ich sie nicht so sehr. Desweiteren will sie zwar als überaus erwachsen rüberkommen, verhält sich dann aber nicht so und handelt unüberlegt. Ich kann verstehen, dass sie kein Star mehr sein möchte und erstmal ihre Ruhe braucht. Aber nachdem was ihr als Obdachlose passiert ist, hatte sie nicht nur die Möglichkeit den Deal mit Killian einzugehen. Sie wollte zwar das Geld auf ihrem Konto nicht anrühren, da man sonst gewusst hätte, wo sie sich aufhält, aber sie wäre längst über alle Berge gewesen, wenn ihre ehemaligen Bandmitglieder in Glasgow aufgetaucht wären.

Ihre Vergangenheit hat mich allerdings von Anfang an sehr neugierig gemacht und auch die Entwicklung, die sie durchmacht ist wirklich phänomenal. Am Anfang ist sie eine junge, verängstigte Frau und am Ende ist sie stark, unanbhängig und lässt sich von der Öffentlichkeit nicht mehr rumschubsen oder unterkriegen.

 

Allerdings gibt es ein paar Punkte, die mich stören. So erfahre ich zum Beispiel sehr wenig über Killian. Was sind seine Hobbies? Was isst er am Liebsten? Wo möchte er gerne mal hinreisen? Er erzählt Skylar zwar etwas über seine Vergangenheit, aber mehr Privates zu seiner Person kommt ihm nicht über die Lippen. Das ist sehr schade, da ich so auch nicht erkennen kann, worauf die gemeinse Liebe der Beiden aufbaut - abgesehen von ihrer Liebe zur Musik natürlich.

Das Ende kam mir auch ein bisschen zu schnell. Ich hatte viele offene Fragen, die nicht geklärt wurden, und Dinge, die sich einfach im Sande verlaufen habe. So vermisse ich zum Beispiel die Neckereien vom Anfang, die dem Ganzen Schwung gegeben haben und mich grinsen oder sogar lachen ließen. Ich finde es schade, dass dann nicht mehr auf das Thema der Obdachlosigkeit eingegangen wird und auch dem Verhältnis von Killian zu seinem leiblichen Vater hätte ich gerne noch mehr Bedeutung beigemessen.

 

Dafür passen Cover und Titel sehr gut zum Inhalt der Geschichte. Auch die Spannung innerhalb des Buches wurde aufrechterhalten. Nicht nur durch die Tatsache, dass Skylar drauf und dran war, die Krisen in ihrem alten Leben neu zu entfachen, das Knistern zwischen den Charakteren hat ebenfalls für Spannung gesorgt. Samantha Young hat erotische Szenen mit ins Spiel gebracht, die für neuen Wirbel und Abwechslung sorgen und die auch nicht so schnell langweilig werden. Darauf liegt allerdings nicht der Fokus. Der liegt klar auf Skylar, ihrer Karriere und ihren Gefühlen für Killian.

 

Fazit: Das Ende hat mich aus dem Nichts einfach zu Tränen gerührt. Es war das passende Ende für Killian und Skylar, auch wenn mir vorher natürlich schon klar war, worauf das Ganze hinausläuft. Killian ist zudem ein wahrer Traumtyp. Leider hat mir das gewisse Etwas gefehlt und ich hatte ein paar Punkte zu kritisieren, sodass ich einen Stern bei der Bewertung abziehe. Es ist und bleibt allerdings ein wirklich sehr sehr schöner Roman.

Bewertung: