Am Ende steht die Liebe - Hedwig Courths-Mahler


Autor/in: Hedwig Courths-Mahler

Titel: Des Schicksals Wellen| Nach dunklen Schatten das Glück

Verlag: Bastei Lübbe

Genre: Roman, Liebesroman

Seiten: 349| 300

Reihe: -

Preis: Taschenbuch - 10.00€; eBook - 8.99€


Klappentext:

Des Schicksals Wellen: Eines geheimnisvollen Gelübdes wegen verlangt Georg Roland von seiner Tochter Waltraut, dass sie ihren Pflegebruder Rudolf heiratet. Der Wunsch ihres Vaters verstört Waltraut zunächst, letztlich willigt sie aber in diese Verlobung ein. Auf einer Reise nach Ceylon begegnet sie jedoch Jan Werkmeester. Waltraut wehrt sich anfangs gegen die in ihr aufkeimenden Gefühle für ihn - schließlich ist sie bereits einem anderen Mann versprochen.

Aber die Liebe ist stärker und fordert ihr Recht. Werden die jungen Liebenden ihr Glück finden?

Nach dunklen Schatten das Glück: Sein Töchterchen Conny ist das Einzige, was Frank Markwald aus einer unglücklichen Ehe geblieben ist. Um neuen Lebensmut zu schöpfen, reist er mit ihr in die Schweiz. Dort lernt er die Geschwister Freda und Blandine Nordmann kennen. Freda, die selbst eine große Enttäuschung hinter sich hat, fühlt sich zu Frank hingezogen, aber dieser scheint von einer unüberwindbaren Mauer umgeben. Bis eines Tages Conny ein schweres Unglück zustößt und ihr Leben auf Messers Schneide steht. Freda steht Frank in den schwersten Stunden seines Lebens bei - doch reicht das aus für eine gemeinsame Zukunft?


Meine Meinung:
Des Schicksals Wellen: Nun ja, wie fange ich denn nun am Besten an? Es ist schwierig die richten Worte für diese Geschichte zu finden, denn sie ist nicht typisch für mich. "Des Schicksals Wellen" spielt um 1900 und genau da wurde das Buch auch geschrieben. Deshalb ist die Redensart stellenweise sehr komisch und man muss sich erst einmal daran gewöhnen. Ist man jedoch einmal drin, geht es. Zudem ist das Ganze auch nicht mein Thema. Ich meine: Waltraut soll ihren Pflegebruder heiraten! Das ist heutzutage kaum denkbar und auch Waltraut ist dieser Gedanke zuwider.

Um sich mit dem Umstand anzufreunden, dass sie Rudolf heiratet, reist sie nach Ceylon zu ihrer besten Freundin, die dort bereits ihr Glück gefunden hat. Auf dem Schiff dorthin begegnet sie Jan Werkmeester, der nicht nur fast den gleichen Nachnamen wie Rudolf hat, sondern auch seine Augen. Mehr und mehr verliebt sie sich in ihn. Aber sie ist einem Anderen versprochen. Doch dann schlägt das Schicksal zu und trägt Jan und Waltraut auf seiner Wellen immer mehr dem Glück entgegen.

Ich will niemandem etwas vormachen. Bereits hinten auf dem Buch ist deutlich zu erkennen, dass die Geschichte ein Happy End besitzt. Also weiß man sofort, wie die Geschichte ausgeht. Dennoch gibt es einige spannende Wendungen, die man zwar ahnt, aber deren Enthüllung doch sehr krass sind.

Alles in allem ist es ein wunderschönes Buch, auch wenn Waltraut manchmal ziemlich naiv und kindlich, während sich Jan des Öfteren überschätzt und übermotiviert ist. Der Schreibstil ist einfach, man kann sich sehr gut reinlesen und neben der  Hauptstory gibt es noch eine Liebesgeschichte, die ebenso schön ist.

 

Nach dunklen Schatten das Glück: Wie in der Geschichte davor, gibt es auch hier ein Happy End. Allerdings gefällt mir das Thema um einiges besser und es wird auch der Aspekt einer gescheiterten Ehe und Beziehung mit eingebracht. Ebenso die Tatsache, wie sich dieser Umstand nicht nur auf die Betreffenden sondern auch auf deren Umfeld einwirkt.

Freda ist mir sofort sympathisch, da sie auch schon Mitte zwanzig ist und bisher einiges erlebt hat. Sie hat auch sofort eine Bindung  zu Franks Tochter Conny. Der Klappentext des Buches verspricht, dass Connys Leben in Gefahr gerät und Freda Frank in seinen schlimmsten Stunden zur Seite steht.

Also, ganz ehrlich: Dieser Aspekt wird in zwei Kapiteln abgehandelt und Connys Leben steht auf dem Spiel, ja. Aber nur für ein paar Absätze im Buch. Und selbst da war sie nur in Gefahr, weil der Liebhaber ihrer Mutter von der Straße abkam und in einen Graben gefahren ist. Aber sonst war sie nie in Gefahr, das sie von ihrer eigenen Mutter entführt wurde und diese sie lebend brauchte.

Während Conny nun entführt wird, ist Freda auch gar nicht bei Frank, der macht nämlich einen Ausflug und kehrt erst Stunden später ins Hotel zurück. Freda ist in die nächstgrößte Stadt gefahren und sieht, wie Conny entführt wird. Sie verfolgt die Entführer und Conny und bringt das kleine Mädchen wohlbehalten zu Frank zurück. Also sehen sich die Beiden erst nach den schlimmsten Stunden in Franks Leben.

Und auch sonst fehlt es zwischen den Beiden an intimen Momenten, sodass sie sich näher kennenlernen könnten. Die einzige liebevolle Spannung besteht zwischen Blandine und Frieder. Das ist aber die Nebengeschichte in dem Buch.

Und genau aus diesem Grund scheint die Hochzeit zwischen Freda und Frank auch sehr zweckmäßig alá >Du kannst gut mit meiner Tochter. Ich kann dich gut leiden. Willst du mich heiraten? Du wärst meiner Tochter eine gute Mutter.<

Nichtsdestotrotz ist eine süße Geschichte, auch wenn einige Stellen für uns merkwürdig erscheinen. Man muss aber bedenken, dass es in einer völlig anderen Zeit spielt. Zum Beispiel ist es Freda nicht möglich Conny bei Frank in Berlin zu besuchen, da es ein frauenloser Haushalt ist, auch wenn Conny mitsamt ihrem Kindermädchen dort wohnt. Ebenso ist es unerwünscht, wenn Frank einfach so Freda besucht, wenn sie alleine ist. Sie brauchen eine Anstandsdame oder Fredas Schwester muss mit dabei sein.

Es ist alles etwas anders, als bei uns, aber, wie gesagt, es ist auch eine andere Zeit.

Bewertung: Des Schicksals Wellen:

Nach dunklen Schatten das Glück: