Rezensionsexemplare...


Anfang Mai habe ich einen Schritt in die Welt der Rezensionsexemplare gewagt und was soll ich noch groß dazu sagen? Ich bin überwältigt! Was es nicht alles für Seiten gibt, um Rezensionsexemplare zu erhalten...

Doch so schnell wie der Hype kam, so schnell kam auch die Panik, die sich bis heute hält - wenn auch nur ganz leicht.

Mit dem Erhalt eines Rezensionsexemplares ist es nämlich nicht getan. Dazu zählt einfach so viel mehr. Das Buch muss gezeigt werden. Es muss gelesen und im Anschluss rezensiert werden. Es darf nicht nur im Regal stehen und erst nach Monaten gelesen werden - wie das so häufig der Fall ist mit neuen Büchern. Man muss sich an gewisse Regeln halten, die jeder Verlag oder jedes Onlineportal anders setzt. Im Großen und Ganzen geht es aber meist darum, in einem gewissen Zeitraum eine Rezension zu verfassen. Mal sind es 2 Monate, mal nur 2 Wochen. Und hier taucht auch schon das erste Problem auf:

  1. Die Fristeinhaltung - Ich tue mich manchmal sehr schwer damit, ein Buch direkt nach Erhalt zu lesen, aber genau darum geht es ja. Man sollte ein Rezensionsexemplar möglichst schnell lesen, um es dann auch sehr schnell zu rezensieren. Dafür erhält es man ja schließlich. Ich musste mich sehr schnell daran gewöhnen, die Bücher, die ich erhalte auch schnell zu lesen. Aber mit ein wenig Disziplin kann man das schaffen. Und wenn man sich nicht unter Druck setzt, sondern Spaß am Lesen hat!
  2. Eine hohe Nachfrage - Ich frage meist nur die Bücher an, die mich auch wirklich interessieren und ganz oft ist es reine Glückssache, ob man angenommen wird oder nicht. Auch mir ging es schon so, dass ich ein Buch nicht erhalten habe und ich deshalb trraurig war. Ich hätte mich so gefreut, es lesen zu dürfen und dafür das Rezensionsexemplar zu erhalten. Man sollte allerdings beachten, dass man Bücher nicht anfragt, um kostenlos Bücher zu erhalten, sondern das eher ein Privileg ist.
  3. Negative Bewertung - Ich habe keine Ahnung, wie genau man prüft, ob eine Person ein Rezensionsexemplar erhält oder nicht und wie genau vorherige Bewertungen mit reinzählen. Daher habe ich auch Angst davor, wenn ich ein Buch mal schlechter bewerten muss, weil es mir nicht so gut gefällt. Aber ich möchte ehrlich sein und daher bewerte ich auch jedes Rezensionsexemplar 100% ehrlich und lasse mich eben nicht davon beeinflussen, dass man es mir zugeschickt hat.

Ich erhalte vielleicht noch nicht lange Rezensionsexemplare, habe aber sehr schnell für mich selbst ein paar Regeln festgemacht und dabei sind auch einige NoGo's entstanden:

  1. Rezensionsexemplare nicht rezensieren oder sich nicht an die Vorgaben halten - Die Vorgaben sind zwar überall unterschiedlich, aber meist nicht so schwer einzuhalten. Man soll das Buch nur lesen, eine Rezension schreiben und diese dann auf dem entsprechenden Portal hochladen. Das war's! Mehr muss man nicht machen. Daher finde ich es unverschämt, wenn man schon ein Exemplar erhält, es aber nicht rezensiert oder die Rezension nicht auf dem Portal hochlädt. Das ist nicht schwer und damit zeigt man auch, dass man nicht vertrauenswürdig ist. Zudem kann das Portal oder der Verlag oder der Autor auch das Vertrauen in alle Leser verlieren, die das Buch anfragen und Rezensionsexemplare gleich verwehren. Sowas will man ja nicht. Also bitte: Haltet euch an die Vorgaben!
  2. Zu viele Exemplare bestellen & es dann nicht schaffen, sie zu rezensieren - Es ist sehr verlockend, gleich mehrere Bücher anzufragen und das dann auch auf mehreren Portalen. Nur sollte man sich vorher im Klaren darüber sein, wie viele Bücher man überhaupt schafft zu lesen, und ob man die zeitliche Frist einhalten kann. Auch hier kann man schnell als nicht vertrauenswürdig wirken, wenn man es übertreibt.
  3. Ein Instagramaccount voller Rezensionsexemplare - Und damit meine ich Accounts, die NUR aus Posts mit Rezensionsexemplaren bestehen. Ich weiß, dass das sehr subjektiv ist, aber so etwas finde ich persönlich nicht ansprechend und es weckt in mir den Verdacht, dass man den Account nur hat, um Rezensionsexemplare abzustauben und sich selbst keine Bücher kauft. Das ist jedoch, wie gesagt, nur meine persönliche Meinung..

Ich habe mir deshalb ein paar Gedanken zu dem Thema gemacht, weil ich mich selbst dabei ertappt habe, schon wieder ein Rezensionsexemplar angefragt zu haben. Und da habe ich dann für mich selbst beschlossen, es langsamer angehen zu lassen und genauer zu überlegen, ob ich es wirklich lesen möchte. Was mir sehr hilft, ist vorher zu entscheiden, wann welche Rezension gerade auf meinem Instagramaccount online gehen soll. Und demnach sehe ich auch, wie viel Platz ich noch habe und ob ein weiteres Exemplar dazwischen passen würde.

Zudem frage ich Exemplare von Selfpublishern so gut wie nie an - ich habe mein Glück bisher nur einmal versucht. Die Bücher, für die ich mich interessiere, kaufe ich lieber so. Ein größerer Verlag hat mehr Mittel, um Rezensionsexemplare zu ermöglichen und auch negative Rezensionen in Kauf zu nehmen. Daher frage ich eher dort Bücher an und kaufe mir die, die mich von den Selfpublishern interessieren. Das ist aber eine Tatsache, die ich mit mir selbst ausgemacht habe.

 

Zum Schluss würde ich gerne noch etwas zu dem Thema 'Eine Rezension sollte das Interesse bei Anderen' wecken. Ich finde eine Rezension sollte in allererster Linie ehrlich sein und wenn ich nunmal ein Buch nicht gut finde, sage ich das auch, begründe es aber sachlich, sodass man alles nachvollziehen kann. Wenn es dann nicht das Interesse Anderer weckt, ist es eben so. Aber ich finde es falsch, wenn ein Verlag es explizit als Voraussetzung hat, dass die Rezension dann auch das Interesse Anderer weckt. Somit wird eine möglichst gute Bewertung ja schon vorausgesetzt. So etwas möchte ich persönlich dann auch nicht unterstützen.

 

Wie steht ihr denn allgemein und im speziellen zu dem Thema Rezensionsexemplare? Was liegt euch diesbezüglich auf dem Herzen?

 

Alles Liebe,

Lea

 

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