Zitate - Wieso, weshalb, warum


In der Welt der Bücher begegnen wir ständig Zitaten. Dabei ist es egal, ob es berühmte Zitate oder doch nur die Lieblingsstellen aus unseren Lieblingsbüchern sind. Wenn wir ein Buch lesen, markieren wir die unterschiedlichsten Stellen. Lustige. Romantische. Schockierende. Befreiende. Sexuelle...

Jeder findet eine andere Stelle in einem Buch schön, aber nichts destotrotz stehen sie doch alle dafür, wie wir eine Geschichte empfinden und was diese mit unseren Gefühlen macht.

 

Ich habe vor einigen Wochen versucht, für mich herauszufinden, welche Art und Weise der Markierung von Zitaten mir am Besten gefällt. Ganz klar finde ich es schön, wenn man ein Buch betrachtet und die Klebezettel an den Seiten herausragen sieht. Die Anzahl der Klebezettel ist dabei egal. Nur weil ein Buch zehn Klebezettel mehr hat, muss es nicht heißen, dass mir das Buch nicht besser gefällt. Ich markiere nicht jede Stelle in einem Buch, die mir gefällt. Mal bin ich richtig im Lesefluss. da fällt mir gar nicht ein, eine bestimmte Stelle zu markieren, weil ich nicht eine Sekunde die Augen von dem Buch lassen möchte. Ein anderes Mal habe ich vielleicht auch einfach die Klebezettel irgendwo liegen, wo ich nicht rankomme und verwerfe dann den Gedanken, die Stelle im Buch zu kennzeichen.

Ab und an habe ich auch einfach nicht das Gefühl, mir irgendeine Stelle markieren zu müssen.

"Cinder & Ella" ist zum Beispiel eine Geschichte, die es bis zu einem Jahreshighlight 2019 geschafft hat und dennoch habe ich keine einzige Markierung vorgenommen.

 

Mit der Zeit wurde mir aber klar, dass die Klebezettel-Methode nicht auf Dauer funktionieren kann. Nicht, wenn ich solche Bücher noch einmal lesen will. Dann wird mein Lesefluss nämlich gestört, wenn ich ständig die Zettelchen entfernen muss, um den Abschnitt zu lesen. Das ist für die Zettelchen ebenfalls nicht sehr hilfreich.

Auch mir die Sätze direkt mit einem Textmarker zu markieren, kam für mich nicht in Frage. Ich bin mir einfach nicht sicher, ob ich diese Bücher wirklich ewig behalten möchte, egal wie gut mir das Buch gefällt. Sollte mir irgendwann der Platz ausgehen, würde ich notfalls auch die Geschichten hergeben, die mir sehr gut gefallen haben, aber doch nur Platz im Regal wegnehmen.

Eselsohren sind für mich ebenfalls kein Thema. Ich hasse es, Knicke hineinzumachen, weil eine Seite dann eben nicht mehr glatt ist und auch nicht mehr glatt wird. Zudem könnte es den möglichen Verkaufswert senken - ja, da denke ich ganz pragmatisch. Oder jemand, dem ich das Buch schenke, findet es nicht schön.

Ein Kommentar unter einem Bild bei Instagram hat mich dann auf die Methode des Rausschreibens aufmerksam gemacht. Die Idee ist wunderschön. Man kann sich seine eigene Sammlung anlegen, die Zitate mit Illustrationen verschönern und seinen ganz eigenen Stil hineinfließen lassen.

 

Also habe ich mir ein leeres Notizbuch geschnappt, von denen liegen hier eine Menge rum, und ein paar Zitate rausgeschrieben. Schon nach kurzer Zeit hat sich das als Fehler und zugleich Bereicherung herausgestellt. Bereicherung in der Hinsicht, weil ich so die Zitate auf einen Blick habe und für alle Zitate nur noch dieses eine Notizbuch benötige. Und es war ein Fehler, weil ich wieder so viel Lust auf die Bücher bekommen habe, einfach weil die Zitate so toll waren und ich mich wieder an die umwerfenden Charaktere erinnern konnte.

Das beste Beispiel ist "Prince of Passion - Logan". Der dritte Teil der Prince of Passion Reihe ist mein absoluter Favorit und nachdem ich die Zitate rausgeschrieben hatte, hatte ich wieder richtig Lust das Buch zu lesen. Denn nicht nur Logan und Ellie sind grandiose Charaktere, auch Nebencharaktere wie Marlow und Tommy. So landete dann dieses Zitat in meiner Sammlung:

 

"Drei Monate noch, Tommy. Drei Monate noch, bis ich gesetzlich volljährig bin, dann werde ich dich benutzen, auszulutschen und wegwerfen."

Der dunkelhaarige Teufel grinst. "So stell ich mir ein gutes Date vor."

                - Marlow zu Tommy, S. 25

 

Jetzt fehlen mir allerdings die Klebezettel, die sich ganz vorwitzig ein paar Millimeter aus dem Buch hervorwagen. Daher ist meine Entscheidung dann zusätzlich noch auf die Klebezettel gefallen, die ich allerdings so reinkleben werde, dass nur die Seite gekennzeichnet und keinerlei Wörter und Sätze verdeckt werden.

 

Die Bedeutung von Zitaten hat in den letzten Monaten auch extrem zugenommen. Ich merke immer öfter, dass ich mir Stellen im Buch markiere, was ich vor Jahren noch nicht getan habe und es mittlerweile bei einigen Büchern bereue.

Dennoch fällt es mir schwer, konsequent Zitate auszuwählen und zu kennzeichnen, weil einige Zitate so - nur umschrieben - auch in anderen Büchern vorkommen. Dabei finde ich den Inhalt allerdings wundervoll und hadere dann mit mir, ob ich mir diese Stelle wirklich merken soll.

 

Es gibt vieles, was für Zitate spricht. Aber was sind die Nachteile von Zitaten? Das ist eine Frage für einen anderen Tag und einen anderen Blogpost.

Zum Abschluss gibt es noch zwei Zitate aus "Prince of Passion - Logan" (ich glaube, ich sollte mir diese Geschichte noch einmal durchlesen - sie lässt mich wirklich nicht mehr los!)

 

Es fühlt sich an, als würde ich fliegen, und hört sich an, als würde ich sterben.                - Logan, S. 218

 

Die Queen hatte recht. Liebe ist kein Heilmittel, sie löst nicht auf magische Weise jedes Problem. Aber Liebe ist unsere Inspiration, unsere Motivation... Und unsere Belohnung.                - Ellie, S. 277

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